Mit schwacher Konjunktur weniger Schiffscontainer unterwegs

Die schwache Weltkonjunktur bremst nach Zahlen des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) die Containerschifffahrt aus. Anfang 2022 waren noch mehr als 14 Millionen Standardcontainer verschifft worden, aktuell sind es nur noch gut 13 Millionen, wie das IfW Kiel am Freitag in seinem monatlichen Kiel Trade Indicator mitteilte. Grundlage der Berechnung seien weltweite Schiffspositionsdaten in Echtzeit auf offener See sowie an mehr als 1200 Häfen. Für den globalen Handel sieht das IfW Kiel eine Stabilisierung zum Jahresende 2022.
Ein Schiff fährt langsam in die Schleusenkammer der Brunsbütteler Schleuse. © Christian Charisius/dpa/Archivbild

In Russland legen nach IfW-Angaben inzwischen wieder mehr internationale Containerschiffe an. Die Wareneinfuhren im Schwarzmeerhafen Noworossijsk und im nahe China gelegenen Pazifikhafen Wladiwostok lägen momentan auf dem Niveau vor Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Allerdings dürfte der Wegfall westlicher Importe damit nicht kompensiert werden können. In dem für den Handel mit der EU entscheidenden Hafen St. Petersburg legt den Angaben zufolge kaum noch ein Containerschiff an.

Der Welthandel legte im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat laut IfW um 0,9 Prozent zu. «Chinas Wirtschaft könnte in den kommenden Monaten durch die Aufhebung der Null-Covid-Politik einen positiven Impuls erhalten», teilte der Leiter des Kiel Trade Indicators, Vincent Stamer, mit. «Der deutsche Außenhandel kann angesichts widriger Umstände auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurückblicken, weder die Lieferengpässe noch Russlands Angriffskrieg haben zu entscheidenden Einbrüchen geführt.» Wenn 2023 die Weltkonjunktur ihre Schwächephase überwunden habe, dürfte dies auch dem deutschen Außenhandel zusätzlichen Auftrieb verleihen, prognostizierte Stamer.

Deutschland legte nach IfW-Zahlen im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat beim Export um 2,3 Prozent zu. Die Importe gingen um 1,5 Prozent zurück. In der Europäischen Union lag der Exportzuwachs bei 2,7 Prozent und der Importzuwachs bei 2,6 Prozent. Die USA zeigten ein differenziertes Bild: Plus 1,5 Prozent bei den Exporten, minus 4,7 Prozent bei dem Importen. Umgekehrte Vorzeichen gab es für China: Minus 2,4 Prozent bei den Exporten, plus 4,8 Prozent bei den Importen. Russland schließlich verzeichnete einen Rückgang der Exporte um 2,5 Prozent und der Importe um 4,6 Prozent.

© dpa
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