Der FC St. Pauli hat seine letzte Aufstiegschance in der 2. Fußball-Bundesliga so gut wie verspielt. Trotz phasenweise großer Überlegenheit und der Mehrzahl an Chancen mussten sich die Hamburger am Samstag gegen Fortuna Düsseldorf mit einem 0:0 begnügen.
Durch das Remis verpasste es die Mannschaft von Trainer Fabian Hürzeler, zumindest bis zum Sonntag bis auf einen Punkt an den Hamburger SV auf den Aufstiegsrelegationsrang heranzurücken. «So ist der lachende Gewinner der HSV», sagte St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler dem Sender Sky. Mit einem Sieg am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) beim Jahn Regensburg kann der HSV sich bei noch zwei ausstehenden Spielen auf sechs Punkte von dem Duo St.Pauli/Fortuna absetzen.
Auch die Düsseldorfer hatten noch vor dem 32. Spieltag die Möglichkeit, nach oben anzugreifen. Sie blieben nach dem Unentschieden punktgleich hinter dem FC St. Pauli vorerst auf dem fünften Tabellenplatz.
Die Hamburger waren von Beginn an das spielbestimmende Team. Angetrieben vom überragenden Abwehrchef Eric Smith, Mittelfeld-Renner Marcel Hartel und Kapitän Leart Paqarada kombinierten sie sich immer wieder in den Düsseldorfer Strafraum. Schon nach 15 Minuten lautete die Torschuss-Bilanz 6:0 für die Gastgeber. Die beste Möglichkeit hatte der in die Mannschaft zurückgekehrte Smith (14.) mit einem Kopfball. «Wir haben nicht damit gerechnet, dass die Düsseldorfer so passiv waren», sagte St. Pauli-Kapitän Leart Paqarada.
Die Düsseldorfer fanden überhaupt nicht ins Spiel. Fortunas hochgelobte Offensive mit Dawid Kownacki, dem Ex-Pauli-Profi Daniel Ginczek und Felix Klaus war bei der St. Pauli-Defensive abgemeldet. Zudem bekamen die drei Stürmer kaum Unterstützung aus dem Mittelfeld. So dominierte der FC St. Pauli und spielte sich mehrere Male in aussichtsreiche Positionen. Klare Torchancen fehlten zunächst.
Dann kam der erste große Aufreger in der 39. Minute: Elias Saad dribbelte sich durch den Fortuna-Strafraum. Bei seiner Abwehraktion sprang Düsseldorfs André Hoffmann der Ball erst gegen den Fuß, dann gegen den Arm. Der Elfmeterpfiff blieb aus. Sechs Minuten später folgte der zweite Aufreger für die Hamburger: Aus 17 Metern hämmerte Hartel den Ball an die Latte des Düsseldorfers Tores.
Auch nach der Pause sahen die 29 546 Zuschauer im ausverkauften Millerntor-Stadion zunächst unveränderte Kräfteverhältnisse. Der FC St. Pauli spielte gefällig nach vorn, blieb aber weiter ohne große Wirkung. Die Gäste mit dem ehemaligen HSV-Trainer Daniel Thioune wehrten sich aber nun besser. Das Angriffsspiel lag jedoch weiter brach.
Umso überraschender kam der Hallo-Wach-Moment für die Rheinländer, als der Sekunden zuvor eingewechselte Jona Niemiec (68.) mit seinem zweiten Ballkontakt nur die Latte des Tores von Pauli-Keeper Nikola Vasilj mit einem abgefälschten Schuss traf. In der Schlussphase hofften beide Mannschaften noch auf den Lucky Punch. Nun setzen sie am Sonntag auf Jahn Regensburg.