Am Dienstag war im Kreis Oberhavel bei Schönfließ ein Zug mit rund 350 Fahrgästen auf offener Strecke liegengeblieben, der Regionalexpress wurde evakuiert. Am Sonntag zuvor war bei großer Hitze bei Birkenwerder (ebenfalls Kreis Oberhavel) ein voller Regionalzug stehen geblieben. Einige Fahrgäste stiegen selbstständig aus und liefen über die Gleise. Die Situation war extrem angespannt, es soll teils zu chaotischen Szenen gekommen sein.
«Die jüngsten Havarien beim RE2 und RE5 sind offenbar keine Einzelfälle», meinte der Abgeordnete Büttner laut Mitteilung. Besonders bei sommerlicher Hitze sei es extrem gefährlich, wenn viele Menschen ohne Klimaanlage, ohne Informationen, ohne ausreichend Trinkwasser und ohne medizinische Versorgung in einem defekten Zug festsäßen. Es brauche für ein gutes Notfallmanagement in kürzester Zeit Polizei und Rettungskräfte vor Ort, ausreichend Trinkwasser und bestenfalls einen Ersatzzug, in den die Reisenden umsteigen könnten. «All das scheint offenbar regelmäßig nicht zu funktionieren.»
Ein Sprecher der Deutschen Bahn erklärte auf die Frage, ob es zu einer Häufung liegen gebliebener Züge komme: «Es waren zwei Vorfälle bei mehr als 23.000 Zugfahrten der Deutschen Bahn pro Tag.» Am vergangenen Sonntag sei der Grund für die Havarie ein technischer Defekt an der Oberleitung gewesen. Dadurch sei ein Schaden an dem Stromabnehmer des Zuges entstanden. Am Dienstag handelte es sich um eine Fahrzeugstörung, die laut Deutscher Bahn relativ rasch wieder behoben werden konnte.
Auch bei Schnellzügen kam es jüngst zu unfreiwilligen Stopps: Am 5. Juni blieb ein ICE bei Wustermark liegen, Fahrgäste mussten den Zug verlassen. Im Juni blieb auf der Strecke Hamburg-Berlin ein ICE liegen.