Zeichen gegen Champions League in der Alten Försterei

Alte Försterei oder Olympiastadion: Die Frage nach dem Spielort in der Champions League treibt beim 1. FC Union Berlin um. Nun nennt der Präsident eine Tendenz.
Dirk Zingler
Dirk Zingler, Präsident des Fußball Bundesligisten 1. FC Union Berlin, spricht in der Pressekonferenz. © Andreas Gora/dpa/Archivbild

Union Berlins Präsident Dirk Zingler hat Zweifel daran geäußert, dass der Club seine Heimspiele in der Königsklasse in der kommenden Saison im eigenen Stadion An der Alten Försterei austragen wird. «Zurzeit verdichten sich die Themen, dass wir die Champions League nicht in unserem Stadion spielen», sagte der 58-Jährige vor den clubeigenen Kameras in einem Video, das zunächst per Vereinsnewsletter verschickt wurde.

Die Berliner hatten sich Ende Mai sensationell für die Königsklasse qualifiziert. Es ist unklar, ob in der Alten Försterei die Bedingungen der UEFA an ein Stadion erfüllt werden können. Wichtige Entscheidungen des Verbandes dazu stehen noch aus. Die Arena bietet 22 012 Zuschauern Platz, verfügt aber über nur wenige Tausend Sitzplätze. Die Eisernen würden ansonsten ins wesentlich größere und ausschließlich mit Sitzplätzen ausgestattete Berliner Olympiastadion ausweichen.

Zingler nannte im Interview mehrere Themen, die bei der Entscheidung eine Rolle spielen. «Wir wissen nicht, ob das Stehplatzprogramm fortgeführt wird. Es könnte sein, dann aber wahrscheinlich mit Klappsitzen. Auch das können wir nicht erfüllen», sagte der Präsident. Seine Heimspiele in der Europa League in der vergangenen Spielzeit hatte der Club wegen eines Pilotprojektes in Köpenick spielen können.

«Wichtig wäre, dass wir zumindest das anbieten können, was wir im letzten Jahr angeboten haben. Das stellt sich zurzeit als schwierig heraus, weil die Bedingungen der UEFA in der Champions League so sind, dass wir die Karten, die wir selbst verteilen können, erheblich reduzieren müssten», sagte Zingler zusätzlich. «Parallel dazu sind die Mitgliederzahlen gestiegen. Wir können für die Alte Försterei noch nicht mal ein theoretisches Angebot machen, dass jedes Mitglied ein Spiel besuchen kann.»

Der Club ist mit der UEFA und dem eigenen Anhang im Austausch. Für die Club-Identität ist das einst von Fans mit erbaute Heimstadion von großer Bedeutung. «Die grundsätzliche Aussage steht. Immer wenn es geht, spielen wir zu Hause in der Alten Försterei», sagte Zingler. «Das soll und muss ausdrücken, dass wir nicht aus kommerziellen Gründen woanders hingehen oder hin und her springen wollen.»

Am Ende müsse Union mutig genug sein, selbst eine Entscheidung zu treffen - «auch mit dem Wissen, dass Menschen dann traurig sind, weil nicht in der Alten Försterei gespielt wird. Wenn wir alle Informationen haben, warte ich nicht auf das Ergebnis der UEFA. Dann entscheiden wir selbst.»

© dpa
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