Weltkriegsbombe erfolgreich unschädlich gemacht

An einer der Verkehrsadern der Stadt wird am Donnerstag ein weiterer Blindgänger entschärft. Der S-Bahn-Verkehr ist unterbrochen. Tausende Menschen können nicht ins Büro oder in ihre Wohnung.
Absperrung
Eine Warnleuchte steht an einem abgesperrten Bereich auf einer Straße. © Swen Pförtner/dpa/Symbolbild

In der Nähe des Ostbahnhofs in Berlin-Friedrichshain ist am Donnerstag eine 100 Kilogramm schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Der Zünder wurde am Mittag mit einem Hochdruck-Wasserstrahl entfernt und der Blindgänger auf den Sprengplatz in den Grunewald gebracht, wo er gesprengt wird, wie die Polizei mitteilte. Anschließend konnten die Menschen zurück in ihre Häuser und Büros.

Die Polizei hatte ab 8.00 Uhr ein Sperrgebiet mit einem Durchmesser von 350 Metern um den Fundort der Bombe in der Krautstraße eingerichtet. Etwa 3500 Menschen waren laut Polizei von der Sperrung betroffen. In der Mercedes-Benz-Halle am Ostbahnhof wurde eine Unterkunft eingerichtet. Ein Bus brachte Menschen dorthin. Polizisten fuhren mit Lautsprecherwagen durch den Sperrbereich und forderten die Menschen mit Durchsagen auf, das Gebiet zu verlassen. 330 Polizisten waren für die Sprengung im Einsatz.

Die Bahn unterbrach gegen 11.00 Uhr den Verkehr zwischen Ostbahnhof und Alexanderplatz. Der S-Bahnverkehr fiel aus, die Fahrgäste sollten auf die Ringbahn, U-Bahnen oder Busse ausweichen. Regionalzüge, ICEs und ICs wurden umgeleitet. Auch die Schifffahrt auf der Spree wurde in dem Bereich von 8.00 bis 16.00 Uhr gestoppt. Die große Holzmarktstraße an der Spree wurde gesperrt.

Gegen 13.00 Uhr meldete die Polizei auf Twitter die erfolgreiche Entschärfung. Kurz darauf wurden die Sperrungen aufgehoben, die Menschen konnten wieder in Häuser und Büros zurück. Die Bahn teilte mit, dass auf den S-Bahnlinien S3, S5, S7 und S9 der durchgehende Zugverkehr wieder aufgenommen werde. Fahrgäste müssten allerdings mit Verspätungen und Ausfällen rechnen.

Eine Bombe mit einem Gewicht von 100 Kilogramm gehört eher zu den kleineren Fliegerbomben. Häufiger sind 250-Kilo- und 500-Kilo-Bomben, bei denen der Sperrkreis zur Entschärfung noch größer ist.

Laut Polizei werden die Berliner Sprengstoffexperten im Durchschnitt etwa zwei- bis dreimal pro Tag zu Funden von Munition oder Bomben gerufen. Allein 2021 seien 52 Tonnen Kriegsmunition gefunden worden. Fast 80 Jahre nach Kriegsende liegen im Berliner Boden nach Schätzung des Senats noch mehr als 4500 Bombenblindgänger. Im Zweiten Weltkrieg warfen Amerikaner, Briten und Russen nach Einschätzung von Historikern mehr als 45.000 Tonnen Sprengstoff auf die Stadt.

© dpa
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