Die AG Wahlen beschloss den Angaben zufolge im Beisein von Innensenatorin Iris Spranger (SPD) außerdem die Erstellung eines Ablaufplanes für Wahlen, an den sich alle Beteiligten auf Landes- und Bezirksebene halten müssen. Enthalten soll der Plan unter anderem Fristen, Termine und Zuständigkeiten. Eine Verständigung gab es bei der Sitzung am Donnerstag auch darauf, Prozesse zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Wahlen zu standardisieren. Dazu gehört die Ausstattung von Wahllokalen. Der Austausch zwischen allen Beteiligten auf Landes- und Bezirksebene soll verbindlicher werden.
Vereinbart wurde zudem, ein Beschwerdemanagement einzurichten: Bürgerinnen und Bürger sollen also am Wahltag sowie am Tag davor und am Tag danach die Möglichkeit erhalten, auf digitalem Weg Probleme bei Wahlen zu melden. Offen blieb, ob es - wie von Landeswahlleiter Stephan Bröchler gefordert - höhere finanzielle Anreize für Wahlhelfer geben wird. Darüber müsse noch beraten werden, hieß es.
Die Wahl zum Abgeordnetenhaus am 26. September 2021 war von vielen Problemen geprägt. Dazu zählten zu wenige Wahlurnen, fehlende, falsche oder sogar kopierte Stimmzettel, flächendeckendes Wählen noch nach 18.00 Uhr und lange Schlangen vor Wahllokalen.
Am 16. November entscheidet der Berliner Verfassungsgerichtshof über die Gültigkeit der Wahl. In einer mündlichen Verhandlung am 28. September hatte das Gericht sehr deutlich eine komplette Wiederholung in Betracht gezogen. Sollten die Richter dieser Linie im Urteil folgen, müsste die Wiederholungswahl bis Mitte Februar stattfinden.