Das Unwetter in der Nacht auf Freitag hat in Berlin weniger Feuerwehreinsätze ausgelöst als befürchtet. Insgesamt rückte die Feuerwehr bis Freitagmorgen (Stand 11 Uhr) zu rund 60 unwetterbedingte Einsätzen aus, wie ein Sprecher sagte. Dennoch sei man mit einem blauen Auge davongekommen. Dabei handelte es sich überwiegend um Wasserschäden aufgrund des Gewitters und abgeknickte Bäume. Ersten Erkenntnissen zufolge wurde niemand verletzt.
Am späten Abend hatte das Unwetter mit starkem Regen, Gewitter und Sturm von Westen kommend Berlin erreicht. An vielen Orten deutschlandweit waren Straßen vorher durch das Unwetter überflutet worden.
In Berlin waren laut Feuerwehr am Freitagmorgen Einsatzkräfte bei einem Wohnhaus im Ortsteil Gesundbrunnen in Berlin-Mitte. Dort waren den Angaben zufolge nach einem größeren Wasserschaden am Dach 36 Wohnungen ohne Strom, die Bewohner wurden in einem Bus der Feuerwehr untergebracht. Zwei Wohnungen seien durch Wassereinbrüche stark beschädigt worden.
Im Stadtteil Kaulsdorf kam es in der Nacht durch einen Blitzeinschlag zu einem Dachbrand an einem Einfamilienhaus. Dabei wurde niemand verletzt. Zudem traten in Berlin-Spandau Überschwemmungen der Kanalisation auf.
Für rund zwei Stunden galt für die Berliner Feuerwehr in der Nacht auf Freitag der Alarmmodus. Dabei wurden zusätzliche Fahrzeuge und Einsatzkräfte in den Dienst genommen. Auch die Polizei verzeichnete bislang keine schweren Verkehrsunfälle, wie das Lagezentrum am Freitagmorgen mitteilte.
Durch die Auswirkungen des Unwetters müssen Bahnreisende am Freitag bundesweit mit Beeinträchtigungen im Zugverkehr rechnen. Die Strecke zwischen Hamburg und Berlin ist nach einer Sperrung wieder eingleisig befahrbar, wie die Deutsche Bahn auf ihrer Website mitteilte. Es komme zu Verspätungen von etwa 20 Minuten. ICE-Züge von Berlin über Braunschweig und Kassel bis nach Frankfurt am Main fallen auf dem Abschnitt zwischen Göttingen und Frankfurt aus. Auf den Verkehr der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) hatte das Unwetter einem Sprecher zufolge kaum betriebliche Auswirkungen.
Der Deutsche Wetterdienst kündigte für den ganzen Tag schauerartigen Regen an, der erst am späten Nachmittag nachlassen soll. «Es wird ein sehr trister Tag mit sehr viel Regen», sagte ein Sprecher. Gewitter werde es aller Voraussicht nach keine geben. Einzelne Blitze könnten aber nicht ausgeschlossen werden.