Charles ist seit Jahrzehnten als Verfechter des Bio-Landbaus bekannt. Während der Gewitters hielt er sich in der hofeigenen Molkerei auf, wo er Käsemasse in eine Form füllte und glatt strich. Für den Besuch des Königs hatte der Hof sich extra einen Käse ausgedacht, der mit Möhrensaft verfeinert wird - auch, um ihm die typische orangene Farbe britischen Cheddars zu geben.
Der Besuch auf dem rund 80 Kilometer nordöstlich von Berlin gelegenen Hofs in der Schorfheide dürfte für den König eine Herzensangelegenheit sein. Charles setzt sich seit Jahrzehnten für die biologisch-dynamische Landwirtschaft ein und gilt vielen als Vorreiter auf dem Gebiet. Bereits in den 1980er-Jahren stellte er die Landwirtschaft auf seinem Landgut Highgrove in Gloucestershire auf Öko-Betrieb um. Ein Schritt, für den ihn damals viele verspotteten. In seiner Tischrede beim Staatsbankett im Schloss Bellevue am Mittwochabend hatte Charles hervorgehoben, wie viel er bei seinen Deutschlandbesuchen über biodynamische Landwirtschaft gelernt hat.
Auch das Ökodorf Brodowin, das 1991 aus einer landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) hervorging, wirtschaftet nach den Demeter-Richtlinien. Auf dem 2300 Hektar großen Gelände, auf dem 160 Milchkühe, 300 Milchziegen und 1800 Hennen leben, werden neben 20 Gemüsesorten auch Getreide, Flachs und Tierfutter angebaut und auch Sonnenblumenöl hergestellt. Es gibt einen Bio-Kisten-Lieferservice, einen Hofladen und Gastronomie.