Der 1. FC Union Berlin setzt nach dem Rückschlag bei der TSG 1899 Hoffenheim im Bundesliga-Finale auf die eigene Stärke und die Tabellenkonstellation. Die Eisernen gehen als Tabellenvierter mit einer um vier Treffer besseren Tordifferenz gegenüber Verfolger SC Freiburg in die Entscheidung um den vierten Champions-League-Platz. «Wir haben es nach wie vor in der eigenen Hand mit einem Heimsieg», betonte Mittelfeldspieler Rani Khedira vor der Partie am kommenden Samstag gegen Werder Bremen.
Die 2:4 (1:2)-Niederlage in der Fußball-Bundesliga vor 30.150 Zuschauern im ausverkauften Sinsheimer Stadion hat Union aber mächtig zugesetzt. Während die Hoffenheimer ausgelassen den Klassenverbleib feierten, mussten sich die Berliner von ihren mitgereisten Fans trösten lassen. Trainer Urs Fischer wollte erst gar nicht groß darüber spekulieren, warum seine Mannschaft schwächelte. Seufzend meinte er fast am Ende der erfolgreichsten Spielzeit in der Union-Vereinsgeschichte: «Eines weiß ich: Diesen letzten Schritt zu machen, ist das Schwierigste.»
Eines sagte Fischer aber auch deutlich: «Fußball ist ein Fehlerspiel. Heute haben wir zu viele individuelle Fehler gemacht, zu viele Geschenke verteilt.» Da durfte sich Diogo Leite angesprochen fühlen: Der portugiesische Abwehrspieler leitete mit einer missglückten Kopfballabwehr das 0:1 durch Ihlas Bebou ein und verursachte mit einem Foul an Christoph Baumgartner den von Andrej Kramaric verwandelten Elfmeter zum 0:2. Der kroatische Nationalstürmer und Munas Dabbur kurz vor Schluss erzielten die weiteren Tore für das Team um den früheren Union-Profi Grischa Prömel.
Danilho Doekhi (45.+4) und Aissa Laidouni (90.+5) sorgten für die Treffer der Gäste, die nach der Pause dem 2:2 lange nahe waren. «Wir müssen nächste Woche komplett anders auftreten, hundert Prozent anders. Wir müssen einfach Union Berlin wieder auf den Platz bekommen, dann werden wir auch unseren Heimsieg feiern», sagte Khedira. Die bessere Tordifferenz gegenüber den punktgleichen Freiburgern, die bei Eintracht Frankfurt antreten, «kann sicherlich eine Rolle spielen», so der 29-Jährige.