Erneut Streit ums Grundwasser im Tagebau Jänschwalde

Zwischen Umweltschützern und dem Tagebaubetreiber Leag in der Lausitz ist erneut ein Streit ums Grundwasser entbrannt. Die Grüne Liga kritisierte am Mittwoch, die Leag pumpe ohne Erlaubnis weiter Grundwasser im Tagebau Jänschwalde ab. Das Energieunternehmen wies die Anschuldigung zurück.
Hinter den Abraumhalden vom Braunkohletagebau Jänschwalde sind die Kühltürme vom Kraftwerk zu erkennen. © Patrick Pleul/dpa/Archiv

Beim Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe sei die Erteilung einer neuen wasserrechtlichen Erlaubnis für den Zeitraum 2023 bis 2044 beantragt worden, so die Leag. Die Behörde führe derzeit ein Verfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung durch. Da zum 1. Januar dieses Jahres noch keine neue Erlaubnis vorgelegen habe, sei zwischenzeitlich eine bergrechtliche Anordnung erlassen worden, die das Abpumpen von Wasser im Bergbau vorsehe.

Die Grüne Liga kritisierte, eine bergrechtliche Anordnung sei nicht dazu da, Umweltgesetze zu umgehen. «Grundwasser ist Brandenburgs wichtigster Bodenschatz, wer mehr als 10 Millionen Kubikmeter entnehmen will, braucht eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Diese Menge überschreitet der Tagebau in wenigen Wochen.»

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Grüne Liga werfen der Leag seit langem vor, mehr Wasser als erlaubt zu entnehmen. Im vergangenen Jahr wollten sie den Weiterbetrieb des Tagebaus Jänschwalde daher gerichtlich stoppen lassen. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg entschied aber, dass der Tagebau weiter Kohle fördern darf.

Ohne Grundwasserabsenkung kann ein Tagebau nicht geführt werden. Das Grundwasser wird dazu gehoben und abgeleitet. Das bedeutet, dass sich auch im Tagebauumfeld das Grundwasser absenkt. Nördlich des Tagebaus Jänschwalde befinden sich Naturschutzgebiete, darunter Feuchtwiesen und das Calpenzmoor.

© dpa
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