Das Berliner Studierendenwerk, das vergangene Woche eine Beratungsstelle für Geflüchtete eröffnet hat, will sich auch mit dieser Frage beschäftigen. Eine der Aufgaben werde sein, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wie viele Studenten aus der Ukraine an Berliner Hochschulen eingeschrieben sind, sagte Sprecherin Jana Judisch am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. «Es ist wie eine Black Box. Wir haben keinen genauen Überblick», so Judisch.
An der Humboldt-Universität (HU) sind seit Beginn des Ukraine-Krieges rund 1000 unverbindliche Anfragen eingegangen, wie eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Für das Wintersemester haben sich demnach 29 Studenten mit ukrainischer Staatsangehörigkeit eingeschrieben, um ihr Studium auch dort zu beenden.
Außerdem sind 43 Programmstudenten für einen befristeten Zeitraum in der Hochschule angemeldet. Die Zahl werde sich voraussichtlich noch auf 70 erhöhen. Die Hürden für einen Studienplatz als Programmstudent sind niedriger als für einen regulären Studienplatz.
Programmstudenten erhalten auch ein monatliches Stipendium von 1050 Euro aus dem Erasmus-Budget der Hochschule. Zum Aufenthaltsstatus könne die Hochschule keine Angaben machen.
An der Technischen Universität seien 218 Studenten aus der Ukraine eingeschrieben. Zum Wintersemester habe es knapp 150 Bewerbungen gegeben. Da der Geflüchteten-Status auch hier nicht erfasst werde, ließen sich auch an der TU keine genauen Angaben zum Hintergrund machen.
An der Freien Universität haben sich seit Ausbruch des Krieges vor allem Drittstaatsangehörige gemeldet, die ihr in der Ukraine begonnenes Studium fortsetzen wollten. So seien unter den aktuellen Bewerbern 38 Personen mit ukrainischer Nationalität und 97 Angehörige von Drittstaaten, hieß es von der Hochschule.