Habeck besucht Kohleregion im Wandel

Die Lausitz bereitet sich mit einem Ausbau erneuerbarer Energien auf eine Ende der Kohle-Verstromung vor. Soll der Kohleausstieg wie in NRW nun auch im Osten schneller kommen? Der Bundeswirtschaftsminister will in der Lausitz Projekte für eine Energiewende besuchen.
Ein riesiger Tankbehälter steht auf dem Gelände des Gasturbinenkraftwerks des Energiekonzerns LEAG. © Patrick Pleul/dpa/Archivbild

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will sich am kommenden Mittwoch über Fortschritte für eine Energiewende in der Kohleregion Lausitz informieren. Der Grünen-Politiker wird mit dem Management des Energiekonzerns Leag zusammenkommen. Bei dem Gespräch soll es um den Transformationsprozess des Konzerns gehen, wie eine Sprecherin des Unternehmens am Freitag ankündigte. Die Leag, die in der Lausitz Kohlekraftwerke betreibt, will den Wandel hin zu grünem Strom aus Sonne und Wind vorantreiben.

Außerdem will Habeck am Mittwochvormittag im Industriepark Schwarze Pumpe eine Förderzusage für ein Wasserstoff-Speicherkraftwerk mitbringen, das als Reallabor dienen soll. Später stehen noch zwei andere Betriebsbesichtigungen an, darunter ein Solarpark, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. Die Lausitz bereitet sich auf ein Ende der Kohleverstromung mit dem Einstieg in erneuerbare Energie vor.

Habeck hatte sich zuletzt für einen früheren Kohleausstieg auch im Osten ausgesprochen. Ein - wie in Nordrhein-Westfalen - auf 2030 vorgezogener Ausstieg müsse im Konsens vereinbart werden, hatte der Grünen-Politiker erklärt. Der Vorstoß löste in der Region bislang große Skepsis aus. Nach bisheriger Gesetzeslage sind die letzten Stilllegungen von Kohlekraftwerksblöcken in Deutschland 2038 in der Lausitz geplant.

Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte auf Anfrage am Freitag, es gebe keinen neuen Stand. Auf die Frage, ob bereits Gespräche über einen vorgezogenen Ausstieg liefen, erklärte eine Sprecherin nur, das Ministerium sei «im stetigen Austausch mit der gesamten Energiewirtschaft».

Kürzlich hatte Leag-Vorstandsvorsitzender Thorsten Kramer gesagt, er könne sich unter bestimmten Bedingungen vorstellen, dass das Unternehmen im Jahr 2033 nicht mehr von der Kohle lebe. Die Leag will ein riesiges Energiezentrum aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen auf ehemaligen Bergbauflächen entwickeln. Danach sollen bis 2030 mit sieben Gigawatt rechnerisch vier Millionen Haushalte sicher mit ökologischem Strom versorgt werden können.

Habeck und Kramer wollen am Mittwoch (11.40 Uhr) am Kraftwerk Schwarze Pumpe in Spremberg über ihr Gespräch informieren. Eine Sprecherin der Leag sagte auf Nachfrage, Habeck habe um einen Termin mit dem Unternehmen gebeten. Der Betriebsrat kündigte eine Aktion von Mitarbeitern aus Braunkohlerevieren beim Besuch Habecks an.

© dpa
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