BER bereitet sich auf 1,1 Millionen Reisende vor

Das große Chaos ist am BER in diesem Jahr bislang ausgeblieben. Auch für die Herbstferien sehen sich die Betreiber gut vorbereitet. Doch die Herausforderungen bleiben - und machen Vorhersagen für das kommende Jahr schwierig.
Ein Flugzeug landet hinter Signallichtern auf einem Flughafen. © Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

So mancher europäischer Flughafen ist in diesem Jahr angesichts schnell steigender Passagierzahlen und Personalengpässen zeitweise im Chaos versunken - dass der Hauptstadtflughafen BER nicht dazu gehört hat, dürfte einige überrascht haben. «Was wir gesehen haben, ist, dass es insgesamt ziemlich stabil gelaufen ist am BER», sagte Flughafenchefin Aletta von Massenbach am Mittwoch in Berlin mit Blick auf die großen Reisewellen in diesem Jahr. «Das macht uns stolz und gibt uns Kraft.»

Für Ärger sorgten zeitweise lediglich die Probleme mancher Fluggesellschaften, nachgesendete Koffer ihren Besitzerinnen und Besitzern zeitnah bereitzustellen. Den Ärger dafür bekam auch der BER ab. Die Situation sei derzeit allerdings unter Kontrolle, betonte der operative Geschäftsführer, Thomas Hoff Anderson. Nach wie vor erreichten den BER täglich 200 bis 250 neue Koffer, die nach ihren Besitzern am Zielort eintreffen. Das Volumen bewege sich aber in einem normalen Rahmen. Die zuständigen Fluggesellschaften hätten damit aktuell keine Probleme.

Auch für die anstehenden Herbstferien sieht sich die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) gut aufgestellt. Rund 1,1 Millionen Fluggäste würden ab diesem Freitag bis einschließlich Sonntag, den 6. November, erwartet, sagte FBB-Chefin von Massenbach. Das tägliche Passagieraufkommen in der Ferienzeit liege demnach zwischen 60 000 und 80 000 Fluggästen.

Dabei bleibe die Lage bei den Sicherheitsdiensten und den Bodendienstleistern auch am BER durchaus angespannt. «Die Personaldecke bei unseren Prozesspartnern ist ausreichend, aber insgesamt auch nicht sehr üppig», betonte die Flughafenchefin. Kurzfristige Krankmeldungen könnten insbesondere zu Stoßzeiten die Abläufe erschweren.

Für ein reibungsloses Einchecken empfahl Hoff Anderson den Fluggästen, sich die Flughafen-App sowie die Programme der entsprechenden Fluggesellschaften aufs Handy zu laden. Zudem verwies er auf die Möglichkeit der vorzeitigen Gepäckaufgabe sowie der Slotbuchung für die Sicherheitskontrolle.

Im September waren erstmals mehr als zwei Millionen Passagiere über den BER gereist. Für das laufende Jahr hatte das Unternehmen seine Prognosen deshalb erhöht - von rund 17 Millionen auf nun 18,6 Millionen Reisende. Vom Vor-Corona-Niveau sind solche Zahlen noch weit entfernt. Doch der finanziell angeschlagene Flughafen geht für dieses Jahr erstmals von einem operativen Gewinn in zweistelliger Millionenhöhe aus.

Noch weitgehend unvorhersehbar bleibe allerdings die Entwicklung im nächsten Jahr, sagte von Massenbach. «Wir müssen uns weiter anschauen, wie sich auch die geopolitische Unsicherheit auf das Reiseverhalten der Menschen auswirken wird.» Erste Einschätzungen dazu könnten erst Anfang des kommenden Jahres getroffen werden. Sicher bleibt: Das Unternehmen wird noch einige Jahre auf die finanzielle Unterstützung ihrer Eigentümer, der Länder Berlin und Brandenburg sowie des Bundes, angewiesen bleiben.

© dpa
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