Tödliche Schüsse in Gatow: Zwei Kinder des Opfers verdächtig

Ein Mann steigt aus seinem Auto - sofort fallen Schüsse. Für den 40-Jährigen gibt es keine Rettung. Mehrere Tage fahndet die Polizei nach dem Täter. Nun hat sie Verdächtige festgenommen - darunter Kinder des Mannes.
Mann in Berlin-Gatow getötet
Polizeibeamte stehen an einer Grünanlage in Berlin-Gatow. © Paul Zinken/dpa

Der Vorwurf klingt ungeheuerlich: Vier Jugendliche - darunter zwei Kinder des Opfers - stehen nach tödlichen Schüssen auf einen Mann in Berlin-Gatow unter Mordverdacht. Vier Tage nach dem Tod des Mannes hat die Polizei dessen 16 Jahre alten Sohn verhaftet. Auch ein 17-Jähriger sei festgenommen worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag in Berlin mit. Die beiden Jugendlichen befinden sich in Untersuchungshaft. Ebenfalls beschuldigt werden die Tochter des Opfers und die Freundin des 16-Jährigen.

Unter einem Vorwand sollen die Jugendlichen den Syrer am vergangenen Dienstag an den späteren Tatort auf einen Parkplatz im Westen Berlins gelockt haben. Der 40-Jährige sei durch mehrere Schüsse schwer verletzt worden und vor Ort gestorben. Die Ermittler gehen von heimtückischem Mord aus. Nähere Angaben zum Tathergang oder dem Motiv machte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft nicht. Dies sei Gegenstand der weiteren Ermittlungen, sagte sie am Sonntag.

Der Sohn und der 17-Jährige wurden dem Ermittlungsrichter vorgeführt, wie die Generalstaatsanwaltschaft am Samstagabend mitteilte. Danach kamen sie in Untersuchungshaft. Haftbefehle gegen die Jugendlichen lagen allerdings schon vorher vor. Sie waren Grundlage für den Polizeieinsatz am Samstagmorgen, an dem den Angaben zufolge ein Spezialeinsatzkommando (SEK) und eine Hundertschaft der Berliner Polizei beteiligt waren.

Die 14 und 15 Jahre alten Mädchen bleiben hingegen auf freiem Fuß. Bei ihnen liegen wegen ihres jungen Alters nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Voraussetzungen für einen Haftbefehl nicht vor. Zwar sind die Mädchen strafmündig. Für eine Untersuchungshaft gelten in ihrem Fall nach dem Jugendgerichtsgesetz aber noch strengere Regeln. Sie seien in Obhut ihrer Mütter, so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Nach Angaben der Behörden ist die Staatsangehörigkeit der Kinder des Opfers ungeklärt. Zunächst war auch unbekannt, ob der getötete Syrer weitere Kinder hat. Der 17 Jahre alte Beschuldigte besitzt nach den Angaben die rumänische Staatsbürgerschaft, das 15-jährige Mädchen die deutsche.

Die tödlichen Schüsse im idyllischen Stadtteil direkt am Wasser am Rande Berlins hatten Bestürzung und Verunsicherung ausgelöst. Bei der Suche nach dem Täter setzte die Polizei auch einen Hubschrauber ein, war aber zunächst nicht erfolgreich. Dennoch ging sie schnell von keiner Gefahr für die Öffentlichkeit aus. Am Donnerstag startete die Polizei dann einen Zeugenaufruf und erhielt nach eigenen Angaben bis Freitag etwa ein halbes Dutzend Hinweise. Die nun Beschuldigten gerieten laut Behörden im Rahmen der Ermittlungen und durch Zeugenaussagen ins Visier.

© dpa ⁄ Marion van der Kraats, dpa
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