Hertha BSC will den Schwung von zuletzt zwei Siegen in der zweiten Fußball-Liga weiter ausnutzen. Angesichts von zu erwartenden 60.000 Zuschauern im Heimspiel gegen den bisher noch unbezwungenen FC St. Pauli hofft Hertha-Trainer Pal Dardai auf eine motivierende Stimmung im Olympiastadion. «Die Atmosphäre muss uns einen Extra-Kick geben. Ab 55, 60.000 Zuschauern bekommt das Stadion eine Seele», sagte Dardai bei der Pressekonferenz am Donnerstag vor der Partie am Samstag (20.30 Uhr/Sky), «ich bin so froh, dass so viele Fans kommen. Das gibt eine gute Stimmung zum Genießen. Wir haben die Mehrheit mit den Fans, das wollen wir für uns nutzen.» Unter den Zuschauern werden sich aber wohl auch rund 13.000 Anhänger des Gästeteams aus Hamburg befinden.
Nach dem Ende der Transferphase zu Monatsbeginn könnten die Berliner mit einem Sieg zum ersten Mal seit vier Jahren wieder drei Spiele in Serie für sich entscheiden. In der Bundesliga-Saison 2019/2020 holte die Mannschaft auch damals unter Pal Dardai als Trainer gegen Paderborn, in Köln und gegen Fortuna Düsseldorf vom 5. bis zum 7. Spieltag die optimale Punkteausbeute. «Das ist uns egal», sagte Dardai, der solche historischen Vergleiche nicht mag.
Nach dem Feststehen des endgültigen Kaders nach dem Ende des Transferfensters wächst die Mannschaft immer stärker zusammen und harmoniert besser. «Als ich unterschrieben habe, wusste ich nicht, welcher Spieler im September noch da ist. Jetzt haben wir eine Konstanz - zumindest bis zum Winter», sagte Toni Leistner. Der Kapitän setzt auf bessere Abläufe, zudem sei der Teamspirit «extrem gut».
Dass aus einem guten Teamspirit keine Wohlfühlzone wird, dafür sorgt der Trainer: «Wir sind nur zufrieden, wenn das Stadion voll ist und wir gewinnen. Ich war nicht angenehm diese Woche.» Dardai will die noch vorhandenen Fehler durch intensives Training vermindern und fordert dabei vor allem auch die Kopfarbeit seiner Schützlinge: «Es ist wie bei Kindern, manchmal vergessen sie etwas. So ist es auch bei den Spielern.»