Nach der schweren Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien haben zahlreiche Berlinerinnen und Berlin ihre Betroffenheit zum Ausdruck gebracht und Hilfe organisiert. «Berlin hilft und ist in dieser riesigen Katastrophe solidarisch», teilte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Mittwoch beim Besuch einer Spendenaktion im Märkischen Viertel mit. Nach Angaben der Organisatoren um die Kaplan Food GmbH hatten dort in den vergangenen Tagen zahlreiche Menschen Decken, Kleidung, neugekaufte Medikamente oder Hygieneartikel abgegeben. Insgesamt 450 Europaletten voller Sachspenden sollen demnach ab dem Mittwoch per Lkw und im Flugzeug in die Türkei transportiert werden.
Ähnliche Szenen spielten sich auch in anderen Stadtteilen ab. Am Konservatorium für türkische Musik in Kreuzberg trudelten nach Eigenangaben so viele Spenden ein, dass mittlerweile nichts mehr angenommen wird. Noch am Mittwoch soll demnach die erste Maschine von Turkish Airlines mit rund 500 Kartons in die Türkei starten. In Moabit sammelt nach Angaben einer Sprecherin des Bezirksamts Mitte der türkische Pflegedienst Dosteli für die Menschen in den betroffenen Regionen, die Kurdische Gemeinde hat ein Spendenkonto eingerichtet.
«Dieser Zusammenhalt zeigt, wie stark die Verbundenheit mit unseren türkischen Freunden ist», teilte Stefanie Remlinger (Grüne) mit, Bürgermeisterin des Bezirks Berlin-Mitte. Man trauere vereint mit der Bevölkerung in der Krisenregion, mit den Opfern und ihren Angehörigen. Das war auch weithin sichtbar: Auf Beschluss des Senats hingen die Flaggen an öffentlichen Gebäuden am Dienstag und Mittwoch in der ganzen Stadt auf halbmast. Die Trauerbeflaggung gilt bis zum Mittwochabend.