Brandenburgs Spargelbauern haben nach Geschäftseinbußen im vergangenen Jahr eine bessere Saison erlebt. «Die desaströse Stimmung von 2022 ist verflogen. Dieses Jahr kann man grundsätzlich zufrieden sein», sagte der Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins, Jürgen Jakobs. Die Spargelernte endet traditionell zum Johannistag am 24. Juni.
Jetzt startet die Kirschenzeit. Obstbauer Gerhard Neumann in Potsdam, der auch Kirschen zum Selbstpflücken anbietet, sagte, wegen der Trockenheit seien die Früchte bislang etwas kleiner. Zudem beklagte er gestiegene Produktionskosten. «Wir beregnen die Kirschen nicht, weil der Strom so teuer ist.» Wer die Kirschen auf Neumanns Hof selbst vom Baum pflückt, muss 6,50 Euro je Kilo bezahlen.
Er rechne mit einer guten Kirschernte, sagte der Obstbau-Experte beim Gartenbauverband Berlin-Brandenburg, Thomas Bröcker. Obstbauer Neumann schaut auch auf die Wetterprognosen: «Es darf Regen kommen, es darf aber nicht lange nass bleiben.»
Bis etwa Anfang August werden in Brandenburg Erdbeeren geerntet. Aber fast 40 Prozent der Freilandflächen seien verschwunden, sagte Bröcker. Wegen gestiegener Kosten werde es schwieriger, Obstanbau wirtschaftlich zu betreiben. Der Preis für die heimischen Erdbeeren liege zwischen 7 und 9 Euro je Kilo.
Auch beim Spargel schrumpfte die Anbaufläche in Brandenburg, und die Landwirte äußerten sich im April noch verhalten. Kurz vor Ende der Spargelzeit herrscht weit mehr Zuversicht. Das heimische Gemüse sei sehr gut nachgefragt worden, sagte Jakobs. «Wir konnten auskömmliche Preise erzielen und Kostensteigerungen auffangen, was am Anfang der Saison nicht klar war.» Er hoffe nun, dass die Anbaufläche im kommenden Jahr nicht weiter schrumpfe.
Die Region Beelitz südwestlich von Berlin und Potsdam ist das größte Anbaugebiet in Brandenburg und hat eine lange Tradition. Die Fläche für Beelitzer Spargel liegt Jakobs zufolge bei rund 1500 Hektar, zu Hochzeiten waren es rund 2000 Hektar.