Sitzblockaden der Klimaschützer der Letzten Generation

Nach der Razzia gegen Klimaschützer im Mai fanden Straßenblockaden erstmal kurzzeitig nicht statt. Nun ist es wieder so weit.
Letzte Generation
Ein Aktivist der Gruppe Letzte Generation, der seine Hand auf der Straße festgeklebt hat, blockiert eine Kreuzung. © Swen Pförtner/dpa/Archivbild

Klimaschutz-Demonstranten der Initiative Letzte Generation haben erneut Straßen in Berlin blockiert. Sie setzten sich am Montagmorgen auf die große Kreuzung am Frankfurter Tor in Friedrichshain, wie Polizei und Verkehrsinformationszentrale (VIZ) mitteilten. 15 Blockierer beteiligten sich laut Polizei, ein Teil davon klebte sich an der Straße fest, wie ein Polizeisprecher sagte. Polizisten waren im Einsatz, um die Blockade aufzulösen. «Es gibt Stau im gesamten Umfeld», twitterte die Verkehrsinformationszentrale.

Der Asphalt der Straße musste an mindestens einer Stelle mit einem elektrischen Bohrhammer aufgebrochen werden, um die festgeklebte Hand eines Demonstranten zu lösen. Um 9.47 Uhr twitterte die Polizei: «Am Frankfurter Tor haben unsere Einsatzkräfte die Blockaden gelöst und alle Verkehrsmaßnahmen eingestellt.»

Die Letzte Generation twitterte: «Wir unterbrechen heute u. a. in Berlin den Alltag, damit die Klimakatastrophe nicht mehr hinter Fußballergebnissen und Promi-News verschwindet.»

Weitergeleitet wurde auch ein Tweet eines Mitglieds, das geschrieben hatte: «Morgen stehe ich vor Gericht. Zwei Fragen, die ich mir am Abend davor stelle: 1. Erkennt der Richter an, dass wir uns in einem Klimanotstand befinden? 2. Wird der Prozess schnell genug vorbei sein, so dass ich am Nachmittag bei einer Straßenblockade dabei sein kann?»

Am Sonntag hatte die Initiative angekündigt: «Die kommenden Montage finden im ganzen Land Sitzblockaden statt.» Zudem sollten ab dieser Woche gezielte Protestaktionen gegen «die Reichen» starten, hieß es ebenfalls am Sonntag. Die Klimakatastrophe werde «in erster Linie von den Reichen» gemacht. Darauf wolle man die Aufmerksamkeit lenken.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) erwiderte: «Man muss schon einer kruden Ideologie folgen, etwas für das Klima zu tun und die «Reichen» treffen zu wollen, in dem man den Berufsverkehr auf der Frankfurter Allee und anderen wichtigen Verkehrsadern blockiert.»

Ab dem 15. Juli will die Initiative bei ihren Protesten eine dreiwöchige Sommerpause einlegen. Ab dem 7. August soll es eine Kampagne besonders in Bayern geben, auch mit Blick auf die dortige Landtagswahl im Oktober.

Die Klimaschützer blockieren seit Januar 2022 immer wieder Straßen in Berlin und anderen Städten. Sie fordern ein entschiedeneres Vorgehen der Politik für Klimaschutz. Im Mai durchsuchten Polizei und Staatsanwaltschaft 15 Wohnungen und Geschäftsräume der Gruppe in sieben Bundesländern. Der Vorwurf lautete auf Bildung oder Unterstützung einer kriminellen Vereinigung.

© dpa
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