In der Silvesternacht war es insbesondere in der Hauptstadt zu massiven Angriffen auf Rettungskräfte und Polizisten gekommen. Der Berliner Staatsanwaltschaft liegen nach eigenen Angaben inzwischen mehr als 110 Verfahren vor. Weitere Fälle werden noch von der Polizei bearbeitet.
In einem ersten öffentlichen Prozess hatte das Amtsgericht Tiergarten am Dienstag einen 23-Jährigen wegen eines tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und versuchter gefährlicher Körperverletzung zu einer Bewährungsstrafe von acht Monaten verurteilt. Am Mittwoch verhängte das Gericht nach Angaben einer Sprecherin gegen einen 16-Jährigen einen zweiwöchigen Dauerarrest. Der Jugendliche wurde demnach wegen gefährlicher Körperverletzung und Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion verurteilt, in einem weiteren Fall wegen des Versuchs.
Die Berliner Polizei hatte wenige Tage nach dem Jahreswechsel für rund drei Wochen ein Hinweisportal zu den Vorfällen eingerichtet. Zeuginnen und Zeugen konnten dort anonym selbst aufgenommene Fotos und Videomaterial hochladen. Nach Angaben der Behörde gingen dort 256 (Stand: 25. Mai) Hinweise ein. Aufgrund des Materials konnten einige Verdächtige verifiziert werden, wie eine Polizeisprecherin am Mittwoch sagte.