Polizei, Feuerwehr und Kliniken bereiten sich auf 31. vor

Böllerverbote und anderen Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie sind Vergangenheit. Polizei, Feuerwehr und Kliniken rechnen mit einem Silvesterfest wie früher - und bereiten sich vor.
Karsten Homrighausen, Landesbranddirektor spricht im Innenhof der Hauptwache der Berliner Feuerwehr. © Annette Riedl/dpa

Polizei und Feuerwehr rechnen in der Silvesternacht in Berlin mit einer Situation wie vor der Corona-Pandemie und stocken ihr Personal auf. Mit insgesamt mehr als 1400 Einsatzkräften wollen Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen aktiv sein. Das seien etwa dreimal so viele Kräfte wie üblich, teilte die Feuerwehr am Donnerstag mit. Die Berliner Polizei will mit rund 1100 Beamtinnen und Beamten im Einsatz sein. Polizeipräsidentin Barbara Slowik erwartet ein ähnliches Silvester wie vor der Corona-Pandemie. Das bedeute ein deutlich erhöhtes Einsatzaufkommen.

«Wir erwarten die ereignisreichste Nacht des Jahres», sagte Landesbranddirektor Karsten Homrighausen am Donnerstag. Wie die Jahre zuvor sei auch diese Silvesternacht eine große Herausforderung - zumal der Verkauf von Feuerwerkskörpern in diesem Jahr wieder erlaubt ist. In den vergangenen beiden Jahren war dies wegen der Corona-Pandemie nicht der Fall. Seit Donnerstag darf in Deutschland Feuerwerk verkauft werden.

Zum Schutz vor Angriffen sollen Feuerwehrleute zusätzlich mit 50 Bodycams ausgestattet werden, wie es hieß. Die Feuerwehr erhofft sich davon eine abschreckende Wirkung. Zugleich könnten Attacken gegen Feuerwehrleute dokumentiert werden. In der Vergangenheit war es gerade in der Silvesternacht immer wieder zu Gewalt gegen Einsatzkräfte gekommen. Viele Übergriffe erfolgten mit Pyrotechnik.

Die Berliner Feuerwehr wird an diesem Samstag um 19.00 Uhr den «Ausnahmezustand Silvester» ausrufen, wie es hieß. Das heißt, dass unter anderem in der Leitstelle die Personalstärke erhöht wird: Statt 24 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sind dann dort 70 tätig.

Allein von der Berufsfeuerwehr sind demnach 707 Einsatzkräfte im Dienst. Das sind laut Feuerwehr rund 200 mehr als in anderen Nächten. Sie werden von 520 ehrenamtlichen Feuerwehrleuten unterstützt. Zusätzliche Unterstützung bei der Brandbekämpfung und Notfallrettung komme durch Hilfsorganisationen, das Technische Hilfswerk (THW) und die Bundeswehr.

Berlins Klinikkonzern Vivantes rechnet in seinen sieben Rettungsstellen und zwei Kinderrettungsstellen mit mehr Notfallpatienten. «Daher wird vom 31. Dezember 2022 auf den 1. Januar 2023 - unter Berücksichtigung der anhaltenden Personalknappheit in den Kliniken - in den Rettungsstellen von Spandau bis Kaulsdorf bei Vivantes so viel Personal wie möglich im Einsatz sein», teilte eine Sprecherin mit. Vivantes behandele insgesamt etwa jeden dritten Notfall in der Hauptstadt, hieß es.

Auch das Unfallkrankenhaus Berlin hat nach eigenen Angaben die Operationskapazitäten deutlich verstärkt. «Wir gehen davon aus, dass in der Zeit ab etwa 3.00 Uhr bis in den späten Neujahrsabend durchgehend operiert wird», sagte ein Sprecher.

Aus Sicherheitsgründen gibt es in der Hauptstadt drei Verbotszonen für Feuerwerk und Böller: Sie befinden sich um den Alexanderplatz, um den sogenannten Steinmetzkiez in Schöneberg nahe der Pallasstraße sowie rund um das Gefängnis in Alt-Moabit. Das Verbot gilt vom Silvesterabend um 18.00 Uhr bis zum Neujahrsmorgen um 6.00 Uhr, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. In diesen Zonen seien lediglich Wunderkerzen, Tischfeuerwerke und Knallerbsen erlaubt, hieß es.

Polizeipräsidentin Barbara Slowik hatte angekündigt, dass die Polizei in den drei Verbotszonen Absperrgitter aufstellt und die Zugänge kontrolliert. Die Berliner Verkehrsinformationszentrale wies auf Einschränkungen infolge von Halteverboten und Sperrungen hin.

Ein Verbot von Pyrotechnik gilt auch für die Silvesterfeier am Brandenburger Tor, die dieses Jahr auf dem Pariser Platz stattfindet. Zuschauer mussten sich für die Veranstaltung vorher anmelden.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Kultur
Kauzig, markant, präsent - Peter Simonischek ist tot
Fußball news
Duell der Systeme: Sportchefs Krösche und Eberl im Aufwind
People news
Udo Lindenberg hat Grippe - Schau in Rostock
Musik news
Teurer Festival-Sommer mit höheren Ticketpreise
Gesundheit
Rauchstopp gelingt besser mit neuen Gewohnheiten
Das beste netz deutschlands
E-Mail-Postfächer haben nicht ausgedient
Handy ratgeber & tests
Open-Air-Sommer 2023: Die besten Apps und Services für Festivals
Auto news
Autobinnenfähre «Horst» erprobt digitales Assistenzsystem