Berlins Innenstaatssekretär Torsten Akmann hört nach gut sechs Jahren in dem Amt überraschend auf. «Ohne dem Beschluss des Senats vorgreifen zu wollen: Es trifft zu, dass Innensenatorin Iris Spranger im Einvernehmen mit Staatssekretär Akmann vorschlagen wird, ihn in den einstweiligen Ruhestand zu versetzen», erklärte ein Sprecher der SPD-geführten Innenverwaltung am Montag auf Anfrage. Zuvor hatte der RBB über die Personalie berichtet.
Akmann, Jahrgang 1965, amtierte seit Dezember 2016 als Staatssekretär für Inneres - zuerst unter Senator Andres Geisel, ab Dezember 2021 unter Senatorin Spranger (beide SPD). Offizielle Gründe für seine Abberufung wurden nicht mitgeteilt.
Aus Senatskreisen hieß es, mit Sprangers Politikstil habe sich Akmann nicht anfreunden können. Er habe weniger Gestaltungsmöglichkeiten im Innenressort als unter Geisel gehabt. Beide Politiker schätzten und achteten sich sehr. Am Ende hätten sie sich jedoch für die einvernehmliche Trennung entschieden.
Akmann erwarb sich in Berlin überparteilich den Ruf eines anerkannten Fachmanns. Regelmäßig referierte er an der Seite des Senators oder der Senatorin im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses kenntnisreich über Kriminalität, Extremismus oder Terrorismus. Bei der Aufarbeitung des islamistischen Terroranschlags 2016 am Breitscheidplatz mit 13 Toten und etwa 70 Verletzten spielte er eine große Rolle.
Vor seiner Tätigkeit für den Berliner Senat war der in Bremen aufgewachsene Jurist etliche Jahre als Abteilungsleiter im Bundesinnenministerium tätig. Dort war er unter anderem mit Angelegenheiten des Verfassungsschutzes und der Spionageabwehr befasst.
Zur Nachfolge Akmanns lagen keine Angaben vor. Diese sei noch offen, hieß es aus Senatskreisen. Zuletzt hatte die Innenverwaltung eine ganze Reihe von Baustellen. Dazu zählten die Wiederholungswahl, Probleme beim Rettungsdienst oder die Silvester-Krawalle mit Angriffen auf Einsatzkräfte.