Seibeld: Wir sind schon familienfreundlicher geworden

Die CDU hat Cornelia Seibeld für das Amt der Präsidentin im Abgeordnetenhaus nominiert. Sie wäre erst die zweite überhaupt. An die erste hat sie noch eindrückliche Erinnerungen.
Cornelia Seibeld
Die Abgeordnete Cornelia Seibeld (CDU) spricht bei der 75. Plenarsitzung des Berliner Abgeordnetenhauses. © Jörg Carstensen/dpa/Archiv

Cornelia Seibeld hat gute Chancen, die nächste Präsidentin des Landesparlaments zu werden. Die CDU-Fraktion hat sie dafür nominiert, bei der Plenarsitzung am Donnerstag soll sie gewählt werden. Bisher gab es erst einmal eine Frau an der Spitze des Berliner Abgeordnetenhauses: Hanna-Renate Laurien (1991-1995), ebenfalls eine Christdemokratin. Für den Fall ihrer Wahl sei natürlich besonders, erst als zweite Frau dieses Amt zu übernehmen, sagte Seibeld der Deutschen Presse-Agentur. «Es macht es auch besonders, die mittelbare Nachfolgerin von Hanna-Renate Laurien zu sein», so die CDU-Abgeordnete und bisherige Vizepräsidentin.

«Ich kann mich lebhaft an sie erinnern und auch daran, dass ich als Schülerin demonstrieren wollte, ich glaube es ging um Lehrerarbeitszeiten.» Laurien sei damals Berliner Schulsenatorin gewesen und habe die Demo als «Indianerspiele verwöhnter Wohlstandskinder» bezeichnet. «Tatsächlich ist sie später ein Stückweit ein Vorbild geworden.»

Und macht eine Frau im Präsidentenamt einen Unterschied? «Ich finde nicht, dass man sich vornimmt, es als Frau anders als Männer zu machen», sagte Seibeld. «Ich glaube aber tatsächlich, dass Frauen sich häufig anders organisieren, anders strukturiert sind und vielleicht auch in mancher Hinsicht anders führen und anders kommunizieren», so die Abgeordnete aus Steglitz-Zehlendorf, die ihren Wahlkreis direkt gewonnen hat. «Aber es ist nichts, das ich mir vorgenommen habe, um mich bewusst abzugrenzen.»

Luft nach oben sieht Seibeld bei der Frage, wie gut sich die Arbeit von Abgeordneten mit einem Familienleben vereinbaren lässt: «Was die Plenarsitzung angeht, sind wir schon familienfreundlicher geworden, weil wir anders als früher wenigstens eine feste Endzeit haben», sagte sie. «Jetzt ist 22 Uhr noch nicht so richtig familienfreundlich, aber besser als open end.» Das sei schon ein Anfang. «Ich bemühe mich schon mein ganzes politisches Leben darum, dass Termine ein festgelegtes Ende haben und nicht ins Irgendwann hinausgehen, so dass alle Beteiligten mehr Planbarkeit haben.»

Seibeld löst den bisherigen Präsidenten Dennis Buchner von der SPD ab. Buchner wurde von seiner Partei als Vizepräsident nominiert, Bahar Haghanipour von den Grünen als Vizepräsidentin. Seibeld sagte, sie nehme gar nicht häufiger als bisher auf dem Präsidentenstuhl Platz. Die Leitung der Sitzungen werde paritätisch aufgeteilt. «Es verschiebt sich nur die Uhrzeit, weil klassischerweise der oder die Präsidentin die Sitzung eröffnet und die ersten zwei Stunden übernimmt.»

© dpa
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