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Sechsfache Mutter erstochen: Ankläger fordert lebenslang

Nach den tödlichen Messerstichen auf eine sechsfache Mutter hat die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Freiheitsstrafe gegen den angeklagten Ehemann verlangt. Der 43-Jährige habe «das eigenständige Leben seiner Frau nicht hinnehmen wollen», sagte Oberstaatsanwalt Ralph Knispel am Donnerstag in seinem Plädoyer vor dem Berliner Landgericht. Der Angeklagte aus Afghanistan sei nicht bereit gewesen, eine Gleichberechtigung zu akzeptieren. Wegen der Trennung der 31-Jährigen habe er sich rächen und seine vermeintlich «verletzte Ehre» durch die Tötung der Frau wiederherstellen wollen.
Gerichtsmikrofon
Ein Mikrofon steht in einem Saal eines Gerichts. © Friso Gentsch/dpa/Symbolbild

Zuvor war der älteste Sohn des Angeklagten als letzter Zeuge befragt worden. Der inzwischen 14-Jährige sagte, sein Vater habe einige Wochen vor der Tat gedroht, die Mutter zu töten. «Ich habe es nicht geglaubt», sagte der Junge unter Tränen. Seine Mutter habe nicht mehr mit seinem Vater leben wollen: «Schläge waren ein Grund dafür, dass sie sich trennen wollte», so der Sohn. Schuld sei sein Vater gewesen, der auch die Kinder geschlagen habe. Ohne einen Blick zum Angeklagten verließ der 14-Jährige den Saal.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 43-Jährigen Mord aus niedrigen Beweggründen vor. Der aus Afghanistan stammende Mann soll der 31-jährigen Mutter am 29. April vergangenen Jahres in Berlin-Pankow aufgelauert und sie attackiert haben. «13 Schnitte und Stiche fügte er seiner Frau zu, dann hob er ihren Kopf und versetzte ihr einen tiefen Schnitt in den Hals», sagte der Oberstaatsanwalt nach dem knapp neunmonatigem Prozess.

Der Angeklagte soll seine Frau im Jahr 2008 in seiner Heimat nach islamischem Recht geheiratet haben. Es soll eine arrangierte Ehe gewesen sein. Aus der Ehe gingen bis 2019 sechs gemeinsame Kinder hervor. Über Iran, Türkei und Griechenland soll die Familie Anfang 2020 nach Deutschland gekommen sein. Zweimal habe die Frau Anzeige gegen den Mann erstattet, weil er sie geschlagen und bedroht habe.

Der 43-Jährige hatte sich etwa sechs Monate nach Verhandlungsbeginn zur Tat geäußert und von einem «Unfall» gesprochen. «Ich habe etwas Dummes gemacht, ohne Absicht», erklärte der Mann. Es habe Streit um die Kinder gegeben, er habe die Kontrolle über sich verloren - «ich schäme mich, ich habe es nicht gewollt». Der Prozess soll am 8. September mit dem Plädoyer der Verteidigung fortgesetzt werden.

© dpa
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