Eine Umweltkatastrophe hatte im August in der Oder zu einem großen Fischsterben geführt. Auf deutscher und polnischer Seite verendeten nach Angaben des Bundesumweltministeriums schätzungsweise mindestens 350 Tonnen Fische. Experten gehen davon aus, dass ein hoher Salzgehalt im Fluss ein wesentlicher Grund ist, verbunden mit Niedrigwasser, hohen Temperaturen und einer giftigen Algenart.
Die Salzfrachten in der Oder sind unvermindert hoch, wie kürzlich neue Untersuchungen des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) ergaben. Das Fischsterben hatte zu Verstimmungen im Verhältnis zwischen Deutschland und Polen geführt. Polen pocht auf einen Ausbau der Oder, Deutschland will einen Stopp.
«Das, was sich im Jahr 2022 in der Oder ereignet hat, darf sich nicht wiederholen», sagte Woidke. «Ich glaube schon, dass es notwendig ist, dass sich alle nochmal an den Tisch setzen.» Zu der Konferenz sollten Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen sowie die betreffenden polnischen Woiwodschaften kommen. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) werde als amtierende Vorsitzende des bestehenden Netzwerks Oder-Partnerschaft ein solches Treffen vorbereiten.