Kliniken mit hohen Personalausfällen sagen Operationen ab

Krankenhäuser reagieren auf die angespannte Lage: Wegen hoher Ausfälle beim Personal und vielen Atemwegserkrankungen werden planbare Eingriffe verschoben.
Ein Pfeil weist den Weg zur Notaufnahme eines Krankenhauses. © Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

Krankenhäuser auch in Brandenburg sagen planbare und nicht zwingend notwendige Operationen ab. Damit reagieren sie auf die große Belastung durch steigende Personalausfälle und eine hohe Zahl von Patienten mit Atemwegserkrankungen. Die Behandlung etwa von Krebspatienten soll so gesichert werden. Die Berliner Charité sagt bis Ende des Jahres alle verschiebbaren Operationen ab.

Die Zahl der Grippefälle in Deutschland ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in der vergangenen Woche stark angestiegen. Neben dem Influenzavirus kursiert das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) weiter stark, das vor allem für kleine Kinder und Säuglinge gefährlich sein kann.

Das Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum teilte am Mittwoch mit, es führe ab diesem Donnerstag (15.12) vorübergehend keine geplanten Operationen und Behandlungen mehr durch. Somit werden alle nicht lebensnotwendigen Operationen verschoben. Wie lange diese Regelung andauern werde, sei noch nicht abzusehen, sagte die Sprecherin des größten Krankenhauses in Brandenburg, Anja Kabisch. Die ärztliche Direktorin des CTK, Cornelia Schmidt, sprach von einer äußerst angespannten Lage. «Wir haben spürbare Personalausfälle in allen Bereichen, sowohl im ärztlichen und pflegerischen Bereich, aber auch im Transport und im Service.»

Der Fokus solle nun auf die Notfallversorgung gerichtet werden. Die Behandlung der Krebspatienten sowie der Kreißsaalbetrieb sei von der Maßnahme nicht betroffen.

Die ärztliche Direktorin wies in diesem Zusammenhang auf die Besuchsregelung hin, nach der pro Tag und Patient ein Besucher für eine Stunde erlaubt sei. Voraussetzung sei das Tragen einer FFP2-Maske im gesamten Klinikbereich sowie der Nachweis eines tagesaktuellen Antigen-Schnelltests, der vorgezeigt werden müsse.

Auch das Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam hat die Zahl nicht zwingend notwendiger Operationen eingeschränkt. Dies sei seit Beginn der Woche der Fall, teilte eine Sprecherin auf Anfrage am Mittwoch mit. «Dieser Schritt ist notwendig geworden, um die steigende Anzahl an Notfallpatienten zu versorgen und in der aktuellen Situation weiter handlungsfähig zu bleiben.» Neben hohen Krankenständen beim Personal führten immer mehr Patienten, die wegen Corona, Influenza oder RSV-Erkankungen strikt isoliert werden müssten, zu einer größeren Arbeitsdichte.

© dpa
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