Prinz Edward lobt deutsch-britischen Gedenkort

Royale Reise in die deutsch-britische Geschichte: In Potsdam besucht Prinz Edward zum Abschluss seines Besuches in Deutschland das Haus eines jüdischen Arztes, der vor den Nazis nach England floh. Er kommt ins Gespräch mit Schülern.
Britischer Prinz Edward in Berlin-Brandenburg
Prinz Edward, Herzog von Edinburgh, besucht das Alexander Haus in Groß Glienicke. © Hannes P Albert/dpa

Der britische Prinz Edward hat die Bedeutung der Gedenkarbeit von Deutschen und Briten gewürdigt. «Wir sind alle gleich», sagte der jüngste Bruder von König Charles III. am Dienstag bei einem Besuch des Alexander Hauses in Groß Glienicke. Er betonte im Gespräch mit Schülern, wie wichtig historische Bildung schon in der Schule sei. Mit dem Abstecher nach Potsdam beendete er seinen Deutschland-Besuch.

Prinz Edward konnte sich bei seiner Visite ein wenig heimisch fühlen. Das Alexander Haus in Groß Glienicke ist ein deutsch-britisches Projekt. Das Sommerhaus ließ der damalige Präsident der Berliner Ärztekammer, Alfred Alexander, in den 1920er Jahren bauen. Er floh im Jahr 1936 vor den Nationalsozialisten nach England. Ein Verein von Anwohnern und Mitgliedern der Familie Alexander, der sich 2013 gründete, restaurierte das Haus, es soll ein Ort für Bildung und Versöhnung sein. Dort finden auch Veranstaltungen zur Begegnung mit Geflüchteten statt.

Der jüngste Bruder von König Charles III. zeigte sich begeistert und würdigte den Einsatz des dortigen Vereins für Bildung und Versöhnung. «Gut gemacht an alle, die dazu beigetragen haben, dieses fantastische Haus wieder zum Leben zu erwecken», sagte Prinz Edward.

Der Herzog von Edinburgh berichtete im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern des Hans-Carossa-Gymnasiums aus Berlin-Kladow von seinen Erfahrungen nach dem Mauerfall. «Ich kam kurz nach dem Fall der Mauer nach Berlin», sagte er. «Ich habe gesehen, wie dieser Ort in dieser Zeit wuchs und sich veränderte.» Die Schüler befassten sich mit dem Haus und seiner Geschichte - und mit einem Buch darüber.

Der britische Autor Thomas Harding - Vereinsvorsitzender und Urenkel des Sommerhaus-Erbauers Alexander - verarbeitete die Geschichte des Hauses und seiner Familie im Buch «Sommerhaus am See». Prinz Edward fragte einen Jungen, an was er sich aus dem Buch erinnern könne. In bestem Englisch berichtete der Zehnjährige, dass im Haus am See mehrere Familien glücklich lebten. Prinz Edward wurde von ihnen auch zu seiner Schulzeit gefragt und erzählte ihnen, er sei in Schottland zur Schule gegangen.

Prinz Edward war bester Laune und machte immer wieder Witzchen. Bevor er eine Ehrenplakette am Alexander Haus enthüllte, fragte er die Gäste: «Seid ihr bereit?» Er unterhielt sich mit vielen Menschen, die sich für den Erhalt des Alexander Hauses eingesetzt haben. Ein Neubau für eine Begegnungsstätte ist geplant - unter Mitwirkung des Büros des britischen Stararchitekten David Chipperfield.

Prinz Edward stand bisher im Schatten seiner Brüder, seine Rolle wird nun aber wichtiger. Am Montag hatte er engagierte Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland mit dem «Duke Award» ausgezeichnet. Das internationale Jugendprogramm soll Jugendliche und junge Erwachsene motivieren, sich ehrenamtlich zu engagieren. Es steht unter der Schirmherrschaft des 59-Jährigen und wurde von Edwards Vater Prinz Philip gegründet. Am Dienstag reiste Prinz Edward weiter nach Prag.

© dpa
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