Landesregierung sieht Familien in Dauerbelastung

Erst Corona, jetzt die Energiekrise: Viele Familien leider. Bei einem Familienforum im Brandenburger Landtag zeigt die Landesregierung Verständnis und verweist auf kommende Hilfe.
Michael Ranft spricht. © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Die Familien in Brandenburg sind nach Ansicht der rot-schwarz-grünen Landesregierung wegen der Corona-Pandemie und der hohen Energiepreise dauerhaft belastet. «Ihre Situation entspannt sich angesichts Inflation und Energiepreiskrise nicht. Ganz im Gegenteil», sagte Sozialstaatssekretär Michael Ranft laut Mitteilung am Samstag anlässlich des Brandenburger Familienforums im Potsdamer Landtag. «Klar ist, dass Familien zusätzliche Unterstützungen benötigen.» Das geplante Rettungspaket von zwei Milliarden Euro bis Ende 2024 stelle ihnen deshalb zusätzliche Mittel zur Verfügung. Dazu soll der Landtag im Dezember eine Notlage ausrufen.

Die Einkommensgrenze für Kita-Eltern zur Beitragsbefreiung soll in Brandenburg wegen der Energiekrise von 20.000 Euro auf 35.000 Euro pro Haushalt erhöht werden. Das hatte die SPD-Fraktion am Freitag im Landtag angekündigt. Damit könnten ab 1. Januar 2023 insgesamt rund 117.000 Kinder in Brandenburg Horte und Kitas beitragsfrei besuchen - das seien mehr als 60 Prozent aller Hort- und Kitakinder im Land. Weitere Details aus dem Rettungspaket sind bisher unklar.

Die Vizepräsidentin des Landtags, Barbara Richstein, wies beim Familienforum auf die gemeinsame Verantwortung für Kinder hin: «Unser gemeinsames Ziel ist es, Problemlagen frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.»

Eltern konnten dort am Samstag mit Vertretern der Landesregierung und mit Landtagsabgeordneten ins Gespräch kommen. Die Landesarbeitsgemeinschaft der Familienverbände in Brandenburg hält ein solches Forum gerade jetzt für wichtig: «Familien waren und sind in der Pandemie und in den aktuellen Krisen besonders belastet», sagte Matthias Milke, Geschäftsführer des Familienbunds der Katholiken Berlin-Brandenburg. «Sie fühlen sich nicht ausreichend gehört und ernst genommen.»

Der Familienkompass, eine Befragung der «Märkischen Allgemeinen Zeitung», der «Lausitzer Rundschau» und der «Märkischen Oderzeitung» unter 9500 Menschen, ergab im September, dass 59 Prozent die Kita-Elternbeiträge für zu hoch halten. 47 Prozent der befragten Eltern sind nicht zufrieden mit den Angeboten zum Online-Unterricht in Schulen. Er spielte wegen der Corona-Pandemie eine große Rolle.

© dpa
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