Nach Krisentreffen: Regionalverkehr soll sich 2023 bessern

Zum Fahrplanwechsel versprachen die Verkehrsunternehmen für Berlin und Brandenburg ein besseres Angebot im Regionalverkehr. Stattdessen häufen sich für die Fahrgäste Zugausfälle und Verspätungen.
Der RE1 der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft (Odeg) fährt an einer Schranke vorbei. © Patrick Pleul/dpa/Archivbild

Die angespannte Situation im Regionalverkehr zwischen Berlin und Brandenburg soll sich im Laufe des Januars für Fahrgäste verbessern. Dann soll das für den Fahrplanwechsel am 11. Dezember vereinbarte Verkehrsangebot der Unternehmen in vollem Umfang erbracht werden, wie der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) am Freitagnachmittag mitteilte. «Dazu zählen insbesondere die Wiederaufnahme der Linie RE8 nach Berlin und das Angebot der RE1-Verstärkerfahrten in vereinbartem Umfang.»

Auf dieses Ziel hatten sich der VBB, die zuständigen Verkehrsunternehmen sowie Vertreter der beiden Landesregierungen auf einem Treffen am Freitag geeinigt. Das Treffen war notwendig geworden, weil die Unternehmen hinter den vereinbarten Leistungen zuletzt deutlich zurückgeblieben sind. Statt mehr Verbindungen und pünktlicheren Zügen häuften sich Verspätungen und Zugausfälle.

Insbesondere die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft (Odeg) hat auf der Linie RE1 zwischen Frankfurt (Oder) und Brandenburg an der Havel große Probleme, die zugesagten Verstärkerzüge fahren zu lassen. Somit ist der Regionalexpress weiterhin meist nur im Halbstundentakt unterwegs - und auch das oft mit Verspätungen.

«Zum Teil werden die Fahrgastinformationen der aktuellen Situation nicht ganz gerecht», teilte der VBB weiter mit. Auch dieses Problem sollen die Verkehrsunternehmen nun beheben und ein verlässliches Fahrplanangebot auf die Beine stellen.

Die Hauptschwierigkeit: Sowohl die Odeg als auch die Deutsche Bahn kämpfen derzeit mit hohen Krankenständen. Gegenwärtig liege die Krankenquote «jenseits der 10, 15, 20 Prozent», sagte Odeg-Geschäftsführer Lars Gehrke im rbb-Inforadio. Normalerweise liege die Quote unter 10 Prozent. Hinzu kommen Engpässe und Baustellen auf der Berliner Stadtbahn, unter denen nicht nur die Fahrgäste der Odeg leiden. Die Trassen, die zwischen Ost und West quer durch Berlin verlaufen, teilen sich S-Bahn-, Regional-, und Fernverkehr.

Mit dem Fahrplanwechsel und seinen zusätzlichen Verbindungen im Netz Elbe-Spree verdichtet sich der Takt auf der Stadtbahn weiter. «Bei einem Fahrplanwechsel dieser Dimension dauert es erfahrungsgemäß einige Tage, bis sich alle Prozesse im Eisenbahnbetrieb eingespielt haben», teilte die Deutsche Bahn dazu mit.

Besonders Vertreter der Brandenburger Landesregierung hatten sich verärgert über die Situation geäußert und schnelle Verbesserungen angemahnt. «Wir verlangen Vertragstreue», bekräftigte der Brandenburger Staatssekretär Rainer Genilke (CDU) im rbb-Inforadio.

Zu den nun getroffenen Zusagen für Januar äußerte er sich nach dem Treffen optimistisch. «Wir gehen davon aus, dass der neue verbesserte Fahrplan in Brandenburg zeitnah umgesetzt wird», teilte Genilke mit. «Dennoch kann man die Auswirkungen der bundesweiten allgemeinen Krankheitsentwicklung nicht vollumfänglich vorhersagen.»

Seine Berliner Amtskollegin Meike Niedball verwies auf erste Verbesserungen bei der Pünktlichkeit in den vergangenen Tagen. «Umso mehr kommt es nun darauf an, einen stabilen Fahrplan zu erstellen, auf den sich die Fahrgäste verlassen können», teilte sie mit. An der angespannten Personallage dürfte sich nach Einschätzung der Verkehrsunternehmen allerdings so schnell nichts ändern.

© dpa
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