Die Entschärfung der Fliegerbombe hatte planmäßig gegen 12.00 Uhr begonnen. Zunächst hatten die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes noch etwas gefrorene Erde über dem Sprengkörper auftauen müssen. Zuvor war der Sperrkreis von einem Kilometer rund um den Fundort geräumt worden. Etwa 3800 Anwohnerinnen und Anwohner mussten ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Größere Zwischenfälle habe es nicht gegeben, so die Stadt.
Seit 12.00 Uhr ist auch der Bahnverkehr vorübergehend eingestellt. Das Bahnhofsgebäude und der Bereich Bunter Bahnhof/Spreewaldbahnhof wurden geschlossen. Die Verbindungen des RB46 von Cottbus nach Forst werden durch Busse ersetzt, die am Busbahnhof in Cottbus starten. Der RB65 Richtung Görlitz wird teilweise durch Busse ersetzt. Von Cottbus bis Neuhausen/Spree fahren Busse, von dort fährt ein Odeg-Zug. Auch der Zugverkehr auf der Linie RE1 aus Frankfurt (Oder) ist unterbrochen. Der RE18 aus Dresden, RE13 aus Elsterwerda und der RB49 enden in der Stadt Drebkau (Spree-Neiße).
Der etwa 100 Kilo schwere Sprengkörper mit russischem Zünder wurde bei Bauarbeiten nahe des Wasserturms entdeckt. Über den Nachrichtendienst Twitter wies die Stadt Autofahrer darauf hin, den Innenstadtbereich weiträumig zu umfahren, um Staus zu vermeiden und Einsatzfahrzeugen freie Fahrt zu gewähren.
Betroffen von der Evakuierung sind auch die Fröbel-Grundschule und eine Intensivpflegeeinrichtung, die sich im Sperrkreis befinden. Etwa 150 Einsatzkräfte sind bei der Bombenentschärfung im Einsatz, darunter Feuerwehr, Ordnungsamt, Polizei und Katastrophenschutz.
Auch der öffentliche Nahverkehr ist eingeschränkt. Menschen, die in der Zeit der Evakuierung nirgends unterkommen können, steht das rund einen Kilometer vom Bahnhof entfernte Glad-House in der Straße der Jugend 16 zur Verfügung. Ein Bus brachte Anwohnerinnen und Anwohner bei Bedarf aus dem Sperrkreis zu der Einrichtung. Zwischen 50 und 70 Menschen nehmen laut Stadtverwaltung die Notunterkunft in Anspruch. Betreut werden sie vom DRK und den Johannitern.