Die Polizei war nach eigenen Angaben rund um den Jahreswechsel mit fast 1300 zusätzlichen Beamten im Einsatz. Die drei Böller-Verbotszonen rund um die Schöneberger Pallasstraße, am Alexanderplatz und am Gefängnis in Alt-Moabit bewertete die Polizei positiv. Es seien keine besonderen Vorkommnisse festgestellt worden.
Dies gilt laut Polizei auch für die zentrale Silvesterfeier am Brandenburger Tor mit rund 2400 Gästen, die Tickets gebucht hatten. Allerdings strömten zusätzlich bis zu 15 000 Menschen in die Nähe der abgesperrten Festzone. Unter den Linden und die Straße des 17. Juni waren laut Polizei so voll, dass der Verkehr zusammenbrach. Ohne Störungen verliefen hingegen eine Großveranstaltung mit 10 000 Menschen an der Spandauer Zitadelle und eine mit 5000 in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg.
Im ganzen Stadtgebiet gab es der Bilanz zufolge viele Brände an Autos, in Wohnungen, auf Balkonen und in Kellerräumen, die meist durch Knaller und Raketen ausgelöst wurden. Hinzu kam, dass teils nicht nur Polizisten und Feuerwehrleute im Einsatz mit Pyrotechnik beschossen wurden, sondern auch Passanten. Darunter war eine Familie, die gegen 0.30 Uhr in der Kiefholzstraße in Plänterwald aus einer Gruppe heraus mit einem gezündeten Böller beworfen wurde. Ein dreijähriges Kind wurde am Bein und am Ohr verletzt, wie die Polizei mitteilte.
Mehrfach versuchten Menschengruppen laut Polizei, Barrikaden auf Straßen zu errichten, so etwa in der Brunnenstraße in Mitte, wo Baustellenabsperrungen auf die Fahrbahn getragen wurden. Am Kottbusser Damm Ecke Sanderstraße hätten etwa 200 Vermummte die Feuerwehr beim Löschen von Mülltonnen angegriffen, die die Fahrbahn blockierten. Auch an der Urban- Ecke Graefestraße in Kreuzberg hätten rund 20 Menschen brennende Mülltonnen auf die Straße geschoben. Weil die Feuerwehr nicht herankam, löschte die Besatzung eines Wasserwerfers, wie es hieß. Ab 3.00 Uhr sei es in der Stadt ruhiger geworden.