Pankower Tor: Fehlende Schutzflächen für Kreuzkröten

Der Naturschutzbund Berlin hat den Senat für eine geplante Umsiedlung geschützter Kreuzkröten beim Bauprojekt Pankower Tor kritisiert. Er forderte die Politik auf, genügend Schutzflächen für die Tiere einzuplanen. «Nur das wäre wirklich ein Durchbruch», teilte der Nabu-Vorsitzende Rainer Altenkamp am Mittwoch mit. «Aber davon ist nach wie vor weder seitens des Senats noch des Investors die Rede.»
Das Foto zeigt eine Kreuzkröte. © Michelle Jäckstein/Naturgewalten Sylt/dpa

Auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs Pankow sollen etwa 2000 neue Wohnungen entstehen. Am Dienstag hatte sich die Senatskommission mit dem Bauprojekt und dem Artenschutz beschäftigt. Im Bezirk Pankow stehen laut Senatsverwaltung nicht genügend Flächen als Ausweichmöglichkeit für die Arten zur Verfügung. Auch in anderen Bezirken gebe es laut einer Umfrage nicht genug Flächen für einen «vollständigen natur- und artenschutzrechtlichen Ausgleich». «Um dennoch eine Realisierung des Vorhabens und eine zügige Fortsetzung des Verfahrens zu ermöglichen, werden Maßnahmen außerhalb Berlins geprüft», hieß es am Dienstag.

Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sagte, es sei mit dieser Lösung gelungen, «den Knoten für eines der aktuell größten Wohnungsbauvorhaben Berlins am Pankower Tor zu durchschlagen». Seit vielen Jahren werde über dieses Gebiet und den Wohnungsbau dort gerungen. Bausenator Andreas Geisel (SPD) sagte laut Mitteilung: «Hier können einerseits 2.000 neue Wohnungen gebaut werden und andererseits gelingt es Berlin trotzdem den erforderlichen Arten- und Naturschutz zu sichern.»

Der Nabu sieht das anders. «Ein Ausgleich über das Öko-Konto bedeutet lediglich, dass der Senat eine geeignete Fläche zur Verfügung stellen müsste. Der Senat hat aber keine geeignete Fläche», teilte Altenkamp mit. Mit einer Klage will der Nabu die Umsiedlung der Kreuzkröten verhindern. «Die Population der streng geschützten Kreuzkröte am Pankower Tor ist die einzige und letzte in der Hauptstadt; ihre Umsiedlung nach Brandenburg würde somit die Ausrottung dieser Rote-Liste-Art im Land Berlin bedeuten.»

© dpa
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