Landesgeschichtliches Museum sucht neuen Namen

Schon lange hadert das landesgeschichtliche Museum in Potsdam mit seinem Namen: Zu lang, zu sperrig, vielleicht auch zu preußisch? Nun soll eine neue Bezeichnung den modernen Anspruch des Hauses besser transportieren.
Teilnehmer besichtigen die Immersive Klanginstallation «Melting Gallery» der Künstler Diana Lelonek und Denim Szram. © Soeren Stache/dpa/ZB

Das landesgeschichtliche Museum «Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte» sucht einen neuen Namen. Unter dieser etwas sperrigen Bezeichnung habe sich das Potsdamer Haus «trotz immer wieder exzellenter Ausstellungen und Veranstaltungsprogramme bisher nicht als zentraler Kultur- und Bildungsort im Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit verankern» können, sagte Direktorin Katja Melzer am Donnerstag bei der Jahrespressekonferenz zur Begründung.

Daher solle in diesem Jubiläumsjahr zum 20-jährigen Bestehen mit den Gremien des Hauses und Kulturschaffenden ein Prozess zur Findung eines einprägsameren Namens gestartet werden, erklärte die Direktorin. Dabei stehe durchaus auch der Begriff «preußisch» zur Disposition. Weitere Vorgaben wollte Melzer nicht machen.

Der bisherige Name sorge auch für eine thematische Eingrenzung, die die Auseinandersetzung des Hauses mit aktuellen gesellschaftlich-kulturellen Themen nicht abbilde, sagte die Direktorin. «So wird im Haus erlebbar, wie Kulturgeschichte, Naturgeschichte und aktuelle gesamtgesellschaftliche Themen mittels neuer Vermittlungsansätze sowie innovativer digitaler Medien in den Austausch gebracht werden können.»

So wird bis Anfang April die Klanginstallation «Melting Gallery» geboten: In einer leeren Ausstellungshalle können die Besucher das stetige Tropfen eines abschmelzenden Alpengletschers akustisch erleben. Im Projekt «SPUR.lab» sollen digitale Techniken Geschichtsvermittlung am Beispiel der NS-Konzentrationslager in Brandenburg auf eine neue Stufe heben. So gibt es virtuelle Video-Rundgänge auf dem Gelände des ehemaligen KZ Ravensbrück und an weiteren Orten der NS-Verfolgung. In Zusammenarbeit mit der Babelsberger Filmuniversität können die Besucher virtuelle Begegnungen mit Zeitzeugen erleben.

Auch in der ständigen «Brandenburg.Ausstellung» soll das etwa drei mal vier Meter große Stadtmodell von Potsdam digital aufgerüstet werden und so Informationen zu knapp 70 Gebäuden abrufbar gemacht werden. Zudem können die Besucher die Stadtentwicklung in verschiedenen Zeitschichten entdecken.

Das Museum war von 2018 bis 2022 mit Mitteln in Höhe von knapp vier Millionen Euro umfassend saniert und umgebaut worden. Zudem wurde eine Offensive zum Einsatz digitaler Techniken gestartet. Ziel sei es, insbesondere der jungen Generation die geschichtliche und kulturelle Vielfalt Brandenburgs zugänglich zu machen.

© dpa
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