Die Bande soll die Drogen anschließend über den Messengerdienst Encrochat an Zwischenhändler weiter verkauft haben. Insgesamt geht es laut Polizei und Staatsanwaltschaft um mehr als 1000 Kilo Drogen, vor allem Kokain und Marihuana.
Die Verschlüsselungssoftware Encrochat wurde von Kriminellen zur Abwicklung illegaler Geschäfte genutzt. Der Dienst galt wegen seiner aufwendigen Verschlüsselung als nicht zu knacken. Der Polizei in den Niederlanden und Frankreich gelang es jedoch im Frühjahr 2020, Millionen geheimer Daten abzuschöpfen.
Bei den Polizeimaßnahmen am Dienstag wurden fünf Einsatzorte in Berlin sowie ein Ort in Brandenburg durch etwa 90 Einsatzkräfte der Polizei und des Zollfahndungsamtes Berlin-Brandenburg untersucht. Dabei sind den Angaben zufolge ein Kilogramm Amphetamin sowie Munition und mehrere scharfe Schusswaffen beschlagnahmt worden - darunter zwei Maschinenpistolen und ein Sturmgewehr.
Die Tatverdächtigen, gegen die ein Haftbefehl galt, kamen in Untersuchungshaft. Ebenfalls festgenommen wurde ein 35-Jähriger, der aber nicht in Untersuchungshaft musste.