«Integration gelingt dort, wo Menschen sich begegnen, sich kennenlernen und gemeinsam etwas erleben», sagte Lemmermeier am Montag bei der Vorstellung der Broschüre. Ein Ort dafür seien die Brandenburger Kleingärten. «Das Kleingartenwesen hat eine lange Tradition und ist mehr, als nur ein Stück Land zu bewirtschaften», betonte sie. Da es darüber häufig zu Missverständnissen gekommen sei, gebe es nun diese Informations-Broschüre in einer gedruckten Auflage von 5500 Exemplaren und zum Herunterladen im Internet. Die Broschüre sei bundesweit einmalig, sagte Lemmermeier.
Für den Verbands-Vorsitzenden Fred Schenk geht es in erster Linie darum, neue Mitglieder für die Kleingartenvereine auf dem Land zu finden. «In den Städten und im Speckgürtel um Berlin gibt es Wartelisten für die Kleingärten, in anderen Regionen suchen wir händeringend Nachwuchs», sagte er. «Wir freuen uns, wenn Zugewanderte und Geflüchtete gemeinsam mit uns gärtnern wollen.»
Zwar gebe es von beiden Seiten zunächst oft ein Fremdeln mit der jeweils anderen Kultur - sowohl mit dem urdeutschen Kulturgut Kleingarten mit seinen genauen Regeln als auch mit der Kultur der Zugewanderten. «Aber der Anbau von Gemüse und Obst als Lebensmittel ist in allen Teilen der Welt verbreitet», betont Schenk. «Und andere Formen der Kultur werden schnell auch als bereichernd wahrgenommen.» Finanziell sei eine Parzelle im Kleingartenverein jedenfalls sehr erschwinglich. «Der Pachtpreis liegt im Brandenburger Durchschnitt bei 12 Cent pro Quadratmeter im Jahr.»