Agrarbranche blickt mit getrübter Stimmung auf Grüne Woche

Die Grüne Woche soll ein buntes Schaufenster für die Landwirtschaft sein. Doch die Branche blickt auch in Brandenburg mit Sorge auf die Entwicklung dieses Jahres.
Die Grüne Woche kehrt zurück
Fahnen der Internationalen Grünen Woche wehen am Messeeingang. © Christoph Soeder/dpa/Archivbild

Verunsicherung in der Agrar- und Ernährungsbranche in Brandenburg trübt die Stimmung kurz vor Beginn der Grünen Woche. Nach zwei Jahren Corona-Pause beginnt die internationale Agrarmesse am 20. Januar in Berlin. Die Landwirtschaft und die verarbeitenden Betriebe stehen aktuell unter einem großen existenziellen Druck und seien von Kostensteigerungen und Lieferausfällen stark betroffen, sagte Agrarminister Axel Vogel (Grüne) am Freitag in Berlin. Er sieht bei der Grünen Wochen zugleich die Chance, dass regionale Produkte wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen.

In diesem Jahr sind weniger Aussteller dabei: Brandenburg ist mit mehr als 50 Ausstellern vertreten und betreibt nach wie vor eine eigene Messehalle. 2020 waren es um die 70 Aussteller. Längst nicht alle Bundesländer beteiligten sich an der Grünen Woche.

Landesbauernpräsident Henrik Wendorff sagte am Freitag, er habe auch ein paar Fragezeichen: «Wie werden die Menschen die Grüne Woche annehmen? Zwei Jahre Corona-Pause könnten auch entwöhnen. Es gebe möglicherweise einen leichten Besucher-Rückgang, sagte Wendorff. Sein Verband will bei der Messe unter anderem Wissenswertes rund um die nährstoffarmen und sandigen Böden in Brandenburg präsentieren.

Vor allem regionale Lebensmittelhersteller klagen über schlechtere Geschäfte. Die Vorstandsvorsitzende des Agrarmarketing-Verbandes Pro Agro, Hanka Mittelstädt, sagte, die Freude über die wieder stattfindende Grüne Woche werde überschattet von den vielen Krisen und Belastungen für die Erzeuger. Explodierende Energiekosten, teure Rohstoffe und stark steigende Logistik- und Personalkosten träfen die Branche. Der Griff der Verbraucher zu Billigprodukten bereitet Betrieben dem Verband zufolge Existenzsorgen. Laut einem Branchenbarometer von Pro Agro erwarten 38 Prozent der Produzenten eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage.

Der Geschäftsführer der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg, Michael Wimmer, sagte, die Kaufzurückhaltung sei auch an der Biobranche nicht spurlos vorbeigegangen. In den vergangenen Monaten hätten die Umsätze aber wieder spürbar angezogen.

Brandenburg präsentiert bei der Grünen Woche nicht nur bekannte Traditionsprodukte wie Spargel und Spreewaldgurken, sondern auch Start-ups wie eine Walnuss-Meisterei und ein Unternehmen für Fisch-Ersatzprodukte auf pflanzlicher Basis. Außerdem gibt es ein Kochstudio, und zahlreiche Preisverleihungen stehen in der Brandenburg Halle an.

© dpa
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