Weitere Tarifeinigung am Flughafen BER

Drei separate Tarifverhandlungen betrafen auch den Hauptstadtairport. Ein Warnstreik legte Ende Januar den gesamten Flugverkehr für einen Tag lahm. Am Mittwoch gab es nun den zweiten Verhandlungsdurchbruch.
Demonstrierende am Flughafen Berlin-Brandenburg BER haben sich vor dem Flughafen versammelt. © Christoph Soeder/dpa/Archivbild

Nach der Tarifeinigung bei den Bodendienstleistern am Hauptstadtflughafen BER gibt es auch für die rund 2000 Beschäftigten der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg (FBB) eine Vereinbarung. Sie erhalten stufenweise 360 Euro pro Monat mehr, wie beide Seiten am Mittwochabend mitteilten. Hinzu kommt demnach eine steuer- und sozialversicherungsfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2500 Euro ebenfalls in zwei Stufen. Die Laufzeit des neuen Vertrags beträgt 20 Monate.

«Mit diesem Ergebnis ist es uns gelungen, eine sozial ausgewogene und nachhaltige Erhöhung der Vergütungstabellen zu erzielen», sagte Verdi-Verhandlungsführer Holger Rößler. BER-Personalgeschäftsführer Michael Halberstadt bezeichnete die Einigung als «gute und faire Antwort für unsere Beschäftigten und berücksichtigt gleichzeitig die wirtschaftlich angespannte Situation des Unternehmens».

Demnach erhalten die Beschäftigten die erste Erhöhung zum 1. Mai in Höhe von 200 Euro monatlich. Zum April 2024 folgt die nächste Stufe von 160 Euro. Von der Ausgleichsprämie fließen die ersten 2000 Euro bereits zum März. Die restlichen 500 Euro gibt es zum Dezember. Die Flughafengesellschaft verpflichtete sich zudem auf eine um 20 Prozent höhere Ausbildungsquote mit dann mindestens 36 Auszubildenden und dual Studierenden pro Ausbildungsjahr.

Verdi hatte ursprünglich 500 Euro pro Monat mehr und eine Laufzeit von einem Jahr gefordert. Separat liefen zuletzt auch die Tarifgespräche mit den drei BER-Bodendienstleistern Swissport, Airline Assistance Switzerland und Wisag. Hier hatten sich beide Seiten laut Gewerkschaft bereits am Montagabend geeinigt.

Erreicht wurde dabei demnach eine Entgelterhöhung zwischen 448 und 490 Euro monatlich. Das entspricht Verdi zufolge einer Erhöhung zwischen 12 und 19,5 Prozent. Zudem übernähmen die Arbeitgeber im Rahmen eines weiteren Tarifvertrags auch die Kosten für ein 49-Euro-Jobticket, hieß es. Die Bodendienst-Unternehmen äußerten sich bislang auf Anfrage nicht zu dem Ergebnis.

Mit den Einigungen sind die Tarifverhandlungen am BER noch nicht beendet: Für die Sicherheitsdienste wird derzeit noch bundesweit verhandelt. Verdi hatte Ende Januar mit einem ganztägigen Warnstreik den Flugverkehr am BER für einen Tag zum Erliegen gebracht.

© dpa
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