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Lemke will Abschuss von Wölfen erleichtern: Vogel dafür

Da Wölfe immer häufiger Nutztiere reißen, werden die Stimmen lauter, die mehr und einfachere Abschüsse fordern. Eine entsprechende Initiative von Bundesumweltministerin Lemke wird in Brandenburg mit Erleichterung aufgenommen.
Bundesumweltministerin
Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesumweltministerin. © Sebastian Willnow/dpa

Ein Vorstoß von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne), zum Schutz von Weidetieren den Abschuss von Wölfen zu erleichtern, ist im Brandenburger Umweltministerium auf offene Ohren gestoßen: «Wir begrüßen die Ankündigung von Bundesumweltministerin Steffi Lemke, konkrete Vorschläge für ein effizienteres Wolfsmanagement vorlegen zu wollen», teilte das Umweltministerium am Montag auf Anfrage mit. «Brandenburg fordert seit längerem, dass Wölfe, die in vorschriftsmäßig vor dem Wolf geschützten Nutztierherden Probleme machen, so schnell wie möglich aus dem Verkehr gezogen werden können. Die derzeitigen bundesrechtlichen Vorgaben sind dazu nicht ausreichend geeignet.»

Landesumweltminister Axel Vogel (Grüne) hatte dazu Mitte August im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur erklärt: Als Voraussetzung für einen zulässigen Wolfs-Abschuss müsse derzeit nachgewiesen werden, dass ein und derselbe Wolf zwei Mal in eine Herde eingebrochen ist, die mit einem Zaun geschützt ist. «Also muss nach Möglichkeit erst eine DNA-Analyse vorliegen. Das ist ein bürokratisches Monsterverfahren, was auch nur schwer handhabbar ist», kritisierte Vogel.

Lemke will nun den Abschuss von Wölfen erleichtern und so Weidetiere wie Schafe besser schützen. «Abschüsse von Wölfen nach Rissen müssen schneller und unbürokratischer möglich sein», sagte die Grünen-Politikerin der «Welt» (Montag). «Wenn Dutzende Schafe gerissen werden und verendet auf der Weide liegen, dann ist das eine Tragödie für jeden Weidetierhalter und eine ganz große Belastung für die Betroffenen. Daher brauchen sie mehr Unterstützung und Sicherheit.» Ende September wolle sie konkrete Vorschläge liefern.

Die Umsetzung ist jedoch kompliziert: In Deutschland sind die Bundesländer für das Wolfsmanagement verantwortlich. Bisher genießen Wölfe einen hohen Schutzstatus, sowohl nach Bundes- als auch nach EU-Recht. In einigen Regionen wird aber angezweifelt, ob der Schutzstatus aufgrund größerer Populationen noch gerechtfertigt ist.

Vor allem in Niedersachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen hat sich der in Deutschland zur Mitte des 19. Jahrhunderts ausgerottete Wolf seit seiner Rückkehr um die Jahrtausendwende wieder breit gemacht. Es kommt immer wieder vor, dass Wölfe auch Nutztiere wie Schafe, Ziegen und Kälber reißen. Das Bundesamt für Naturschutz gibt unter Hinweis auf das Wolfsmonitoring 2021/2022 die Zahl der in Deutschland nachgewiesenen Wölfe mit etwa 1200 an. Die Tiere lebten demnach in 161 Rudeln. Dazu kamen 43 Wolfspaare sowie 21 sesshafte Einzelwölfe. Bisherige Wolfsabschüsse wie im März in Brandenburg wurden von vielen Tierschutz- und Umweltverbänden scharf kritisiert.

Laut der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) wurden 2022 pro Wolfsübergriff durchschnittlich 3,8 Tiere getötet. Bei den von Wölfen 2022 getöteten oder verletzten Nutztieren in Deutschland handelte es sich demnach zu 88,6 Prozent um Schafe und Ziegen, zu 4,2 Prozent um Gatterwild und zu 6 Prozent um Rinder (meist Kälber). Die Anzahl der verletzten oder getöteten Nutztiere lag im Jahr 2014 noch unter 500, im vegangenen Jahr lag sie laut DBBW bei über 4000.

© dpa
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