Etwa jeder vierte Bewohner eines Pflegeheims in Brandenburg ist auf Sozialhilfe angewiesen. Im vergangenen Jahr erhielten 8440 Frauen und Männer Hilfe zur Pflege, 40 weniger als 2020, wie das Statistische Bundesamt auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag mitteilte. Die Zahl der Pflegeheimplätze gab die Behörde den jüngsten Zahlen zufolge für 2019 mit 31.483 an. Brandenburgs Linke-Landeschefin Katharina Slanina nannte die hohe Zahl von Sozialhilfeempfängern in den Heimen «inakzeptabel».
Wie aus der Antwort an die Linksfraktion weiter hervorgeht, bezogen im vergangenen Jahr weitere 2065 Pflegebedürftige außerhalb von Einrichtungen Sozialhilfe. Das waren 35 mehr als ein Jahr zuvor.
2019 lebten in Brandenburg laut Statistik 32.389 Pflegebedürftige. Darunter befanden sich 24.282 Menschen, die auf eine vollstationäre Dauerpflege angewiesen waren. Ihnen standen 26.161 Plätze zur Verfügung.
Ein Heimbewohner mit dem Pflegesatz eins musste 2019 für die vollstationäre Dauerpflege pro Monat in Brandenburg 1989,77 Euro aufbringen. Beim Pflegegrad fünf betrugen die Kosten im Schnitt 3428,94 Euro. Darin eingeschlossen waren das Entgelt für Unterkunft und Verpflegung von jeweils 631,52 Euro monatlich.
Linke-Landeschefin Slanina forderte von der Landesregierung Initiativen beim Bund, damit das Pflegeheim nicht zur Armutsfalle werde. «Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) muss endlich eine große Pflegereform vorlegen und die Eigenanteile drastisch senken», sagte sie der dpa. Die Kosten für die Heimbewohner dürften im Schnitt nicht höher sein als die durchschnittlichen Renten.