«Viele Menschen müssen genau darauf schauen, wie sie über die Runden kommen: Kaufe ich mir dann tatsächlich jetzt ein Buch oder gehe ich ins Kino? Oder gehe ich ins Theater oder in den Club? Diese Zurückhaltung wollen wir zumindest teilweise überwinden und wieder Bewegung mit mehr Zuschauerzahlen bekommen.»
Als einen Weg dafür sieht Roth den geplanten Kulturpass mit Unterstützung für Jugendliche. «Der Kulturpass ist so richtig und wichtig, weil er eine ganz zentrale Frage behandelt: den Zugang zu Kunst und Kultur für alle», sagte sie. Dies laufe nicht nur über die Institutionen selbst. «Der Kulturpass macht das von unten, über die Nachfrage. Er stärkt die Stimme der jungen Bürgerinnen und Bürger in unserem Lande. Denn sie entscheiden selbst, wo und wie sie Kultur erleben wollen.»
Roth will den Kulturpass bis zum Sommer realisieren. Die mit 100 Millionen Euro ausgestattete Förderung gilt zunächst für etwa 750.000 Jugendliche, die in diesem Jahr 18 Jahre alt werden. Über eine App sollen 200 Euro geladen und für Tickets oder Buchkäufe eingesetzt werden können.
«Meine große Hoffnung ist, dass junge Leute, die entweder entwöhnt sind von Kulturangeboten vor Ort oder zum Beispiel mit Opern bislang noch keine Begegnung hatten, dadurch nun eine neue Welt erkunden und unsere so reiche Kulturlandschaft entdecken.» Perspektivisch möchte Roth den Kulturpass verstetigen und ausweiten auf 17-Jährige und Jüngere.