Die Zahl der Sprengungen von Geldautomaten ist in Brandenburg in diesem Jahr wieder deutlich gestiegen. Bislang habe es 2022 bereits 8 solcher Angriffe gegeben, nach 1 im vergangenen Jahr, berichtete der Sprecher des Polizeipräsidiums, Mario Heinemann, auf Anfrage. Damit sei die Zahl dieser «modernen Banküberfälle» nach einem deutlichen Rückgang in den vergangenen Jahren wieder deutlich steigend, berichtete er. Im Jahr 2020 gab es 2 dieser Taten und im Jahr zuvor 5. Noch im Jahr 2018 hatte es 14 Angriffe auf Geldautomaten gegeben, davon 6 Versuche.
Bei den Sprengungen der Automaten sei glücklicherweise niemand verletzt worden, sagte Heinemann. Die Täter schlügen vorzugsweise nachts an Orten zu, an denen sie etwa mit einer nahe liegenden Autobahn «eine gute Fluchtperspektive» hätten. Die Täter leiteten Gas in die Automaten ein oder verwendeten inzwischen auch andere Sprengmethoden, so der Sprecher. Nach den Taten flüchteten die Täter teilweise mit Geschwindigkeiten über 200 Kilometer pro Stunde. Zur Beute macht die Polizei keine Angaben.
Da es sich oft um regional und überregional agierende Banden handele, ermittele das Landeskriminalamt in diesen Fällen im ständigen Austausch mit dem Bundeskriminalamt, sagte Heinemann. Um gegen die Sprengung von Geldautomaten vorzugehen, hatte die brandenburgische Polizei im Herbst 2016 die Sonderkommission «Geld» ins Leben gerufen. Den Ermittlern gelang es, mehrere Tatverdächtige festzunehmen - auch in Zusammenarbeit mit polnischen Behörden.