Mehr Straftaten in Brandenburg

Nach Jahren des Rückgangs steigt die Zahl der Straftaten in Brandenburg wieder an. Daran hat aber auch die geografische Lage des Grenzlands einen Anteil - und junge Menschen, die sich der Konsequenzen ihres Handels oft gar nicht bewusst sind.
Ein Streifenwagen der Polizei mit eingeschaltetem Blaulicht. © Daniel Karmann/dpa/Symbolbild

Die Zahl der Straftaten in Brandenburg ist nach vielen Jahren mit sinkender Tendenz 2022 wieder leicht gestiegen: Im Vergleich zum Rekordtief des Jahres 2021 gab es einen Zuwachs von 11 240 auf gut 170.000 registrierte Straftaten. Dies war eine Steigerung von gut 7,1 Prozent. Die Gesamtzahl der Straftaten blieb aber immer noch unter dem Niveau der Jahre vor der Corona-Pandemie. Im Vorjahr 2021 war mit knapp 159.000 Straftaten ein Tiefststand seit Bestehen des Landes registriert worden.

«2022 war ein Jahr der Umbrüche und Veränderungen», sagte Innenminister Michael Stübgen am Freitag bei der Vorstellung der Kriminalstatistik. «Dies scheint sich auch in der Kriminalitätsentwicklung widerzuspiegeln.» So hatten die illegalen Einreisen von Migranten den größten Anteil an der Steigerung. Deren Zahl verdoppelte sich nahezu auf knapp 15.000.

Trotz der steigenden Zahl der Straftaten hatte der Minister aber auch Anlass zu Optimismus, denn die Aufklärungsquote stieg leicht auf 56,5 Prozent. «Das ist der beste Wert seit 15 Jahren», freute sich Stübgen.

Fast ein Drittel der registrierten Straftaten im vergangenen Jahr in Brandenburg waren Diebstähle. Deren Zahl stieg um 5,2 Prozent auf gut 53.200 Fälle. Eine deutliche Steigerung gab es auch bei der Gewaltkriminalität mit einem Plus von 9,1 Prozent. Den größten Anteil daran hatten mit gut 72 Prozent gefährliche Körperverletzungen. Aber auch die Zahl der ermittelten Vergewaltigungen stieg um 11 Fälle auf 272.

Zornig machte Stübgen ein Anstieg von Gewalt gegen Polizisten, die Zahl dieser Straftaten stieg im Vergleich zum Vorjahr um knapp 100 auf 1269 Fälle. «Angriffe auf Polizeibeamte, die für unser aller Sicherheit sorgen, sind nicht zu tolerieren», erklärte Stübgen. «Wer Polizisten angreift, Rettungssanitäter anpöbelt oder Feuerwehrleute anspuckt, muss unmittelbar mit der Härte der Strafverfolgung rechnen.»

Polizeipräsident Oliver Stepien wies auf eine rasant steigende Zahl von Delikten bei der Verbreitung und Herstellung kinderpornografischer Schriften hin: In diesem Bereich gab es eine Zunahme von 31,3 Prozent auf 880 Fälle. Bei fast der Hälfte der Fälle seien minderjährige Tatverdächtige ermittelt worden, berichtete Stepien.

«Kindern und Jugendlichen ist oft gar nicht bewusst, dass sie sich strafbar machen, wenn sie kinderpornografische Inhalte auf dem Handy oder Computer an Freunde weiterleiten», erklärte der Polizeipräsident. Dabei handele es sich um Inhalte aus dem Netz, aber auch um Fotos aus der eigenen Umgebung der Jugendlichen.

Die Brandenburger Polizei startete daher die Kampagne «Sei kein Teil davon!», mit der Kinder und Jugendliche vor dem Verbreiten von Kinderpornografie gewarnt werden sollen. Diese Kampagne läuft im Netz und soll auch bei der Aufklärung in Schulen eingesetzt werden.

© dpa
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