Auf Einladung der Stadt informierten sich die Landespolitiker direkt vor Ort über die explosive Last aus dem Zweiten Weltkrieg. Dort wird gerade an der ehemaligen Friedenthaler Schleuse ein mutmaßlicher Blindgänger freigelegt, der am 22. März entschärft werden soll.
Die aufwendige Absuche und die Räumung der zahlreichen Blindgänger seien nur mit finanzieller Unterstützung von Bund und Land zu stemmen, betonte Laesicke. Eine entsprechende Bundesrichtlinie läuft in diesem Jahr aus. Seit 2019 ist Oranienburg eine Modellregion für die Kampfmittelräumung: So erhielt der Kampfmittelbeseitigungsdienst mehr finanzielle Mittel und Personal und der Stadt wurde ein Teil der Räumungskosten ersetzt. Das Projekt läuft noch bis Ende 2024.
«Hierauf sollten wir nun mit weiteren finanziellen und personellen Hilfen aufbauen, damit Oranienburg schnellstmöglich bombenfrei wird», sagte die CDU-Landtagsabgeordnete Nicole Walter-Mundt, die in Oranienburg lebt und selbst die Entschärfung einer Zehn-Zentner-Bombe in ihrem Garten erlebt hat. «Besonders die hohe Dichte von Kampfmitteln und die hohe Anzahl von Großbomben mit chemisch wirkenden Langzeitzündern, die sich noch immer im Boden meiner Heimatstadt befinden, macht das Thema so dringlich.»
Die Bombensuche in Oranienburg müsse weiterhin Priorität haben, betonten auch der Oranienburger Landtagsabgeordnete Björn Lüttmann (SPD) und sein Fraktionskollege Andreas Noack. In der Stadt seien Kampfmittelbeseitigungsdienst und Feuerwehr «quasi im Dauereinsatz», sagte Noack. «Erschreckend ist das Ausmaß der Kampfmittelsuche, die metertiefen Bergegruben, die hergestellt werden müssen und auch die Dimensionen der notwendigen Technik, die zum Einsatz kommt.»
Im April ist im Innenausschuss des Landtags ein Fachgespräch zum Umgang mit den explosiven Altlasten in ganz Brandenburg geplant.