Lederer stellt Berlin-Präsenz im Humboldt Forum infrage

Der Berliner Anteil am Humboldt Forum steht auf dem Prüfstand. «Es ist durchaus eine denkbare Option, bei einer Entflechtung im Haus die Rollen und die Funktion der Beteiligten neu zu sortieren», sagte Berlins Kultursenator Klaus Lederer der Deutschen Presse-Agentur. Die Eröffnungsausstellung «Berlin Global» werde noch eine Weile laufen. «Aber es bleibt zu klären, ob es für das Land Berlin dort zukünftig einen Platz gibt, der sich mit einem einheitlichen Profil und mit der einheitlichen strategischen Ausrichtung des Hauses verträgt oder ob es dazu auch andere Optionen gibt.»
Klaus Lederer (Die Linke), Berlins Kultursenator, bei einem dpa-Gespräch. © Joerg Carstensen/dpa/Archivbild

Der Linke-Politiker will dies «ganz ergebnisoffen mit dem Bund besprechen», der Träger des Humboldt Forums ist. Die rund 40.000 Quadratmeter des 680 Millionen Euro teuren Kultur- und Ausstellungszentrums hinter der umstrittenen Schlossfassade teilen sich zwei Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, das Land Berlin, die Humboldt-Universität und die Stiftung Humboldt Forum. Gezeigt werden etwa Exponate aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien sowie Objekte zur Geschichte Berlins.

«Mein Eindruck ist, dass das Humboldt Forum in gewisser Weise Baustelle nicht nur war, sondern auch noch ist», sagte Lederer. «Um dem Anspruch zu genügen, ein internationales Kulturhaus zu sein, ein zukunftsweisender Ort des Austausches zum Reflektieren globaler Vernetzung, sind erste Schritte gegangen.» Präsentation, inhaltliche Ausrichtung oder Struktur seien aber noch nicht das Nonplusultra. «Insofern ist es sinnvoll, mal innezuhalten, zu reflektieren, darüber nachzudenken und sich zu verständigen, wie man es hinbekommen kann, dass da ein paar strukturelle Probleme im Haus tatsächlich auch gelöst werden.»

Es sei offen für eine solche Diskussion. «Ein Auszug des Stadtmuseums kann ein Ergebnis eines solchen Austausch sein», sagte Lederer. «Auch das Stadtmuseum muss sich perspektivisch überlegen, wo die Kräfte konzentriert werden. Zumal die Ansprüche an eine zeitgemäße Museumsarbeit ja nicht geringer werden, die Ressourcen aber auch nicht unendlich mehr.»

© dpa
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