Nizza-Anschlag: Mutter von Schülerin aus Berlin sagt aus

Gut sechs Jahre nach dem mutmaßlich islamistisch motivierten Terroranschlag in Nizza hat die Mutter einer der getöteten Berliner Schülerinnen im Prozess ausgesagt. Bewegt und unter Tränen schilderte die 44-Jährige am Mittwoch vor dem Spezialgericht im Pariser Justizpalast, dass sie erst Tage nach dem Lkw-Anschlag vom Tod ihrer zunächst vermissten Tochter erfahren habe. «Für mich war sie ein kleines Mädchen, das gerade 18 geworden ist und die von der Welt noch viel sehen wollte, das ist nicht fair.» Den Angeklagten wünschte sie eine lebenslange Haftstrafe. «Ihr seid grausam», sagte die Mutter, die Zivilpartei in dem Prozess ist.
Eine Figur der blinden Justitia. © Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild

Am 14. Juli 2016, dem französischen Nationalfeiertag, war der Tunesier Mohamed Lahouaiej Bouhlel auf der Flaniermeile Promenade des Anglais mit einem tonnenschweren Lastwagen in eine Menschenmenge gerast. Es gab 86 Tote, mehr als 200 Menschen wurden verletzt. Der Gewalttäter wurde nach der Tat erschossen. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat für sich. Obwohl die Ermittler Hinweise auf eine islamistische Radikalisierung des Täters fanden, ergab sich keine Verbindung zum IS.

Unter den Opfern waren auch zwei Schülerinnen und eine Lehrerin der Berliner Paula-Fürst-Schule, die auf einer Oberstufenfahrt in der südfranzösischen Stadt waren. Die drei galten zunächst als vermisst. Später wurde bestätigt, dass sie bei dem Anschlag getötet worden waren. Eine weitere Schülerin wurde schwer verletzt.

Auch andere Betroffene will das Gericht in den kommenden Wochen hören. Sieben Männer und eine Frau müssen sich als mutmaßliche Unterstützer verantworten. Drei von ihnen wird Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Den Angeklagten drohen Haftstrafen zwischen fünf Jahren und lebenslänglich.

© dpa
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