Israelische Botschaft erinnert an Opfer des Holocaust

Jeder Jahr erinnert Israel am nationalen Gedenktag Jom Ha-Schoah an die Opfer des Holocaust. Auch in Deutschland, in der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen, ertönte zwei Minuten lang eine Sirene. Israels Botschafter und viele Gäste versammelten sich dort zum Gedenken.
Sachsenhausen
Der Schriftzug «Arbeit mach frei» ist am Eingang der Gedenkstätte Sachsenhausen zu sehen. © Fabian Sommer/dpa/Archivbild

Die Israelische Botschaft in Deutschland hat am Dienstag mit einer bewegenden Zeremonie in der Gedenkstätte Sachsenhausen an die sechs Millionen jüdischen Opfer der Nationalsozialisten erinnert. Anlass war der in Israel seit 1951 begangene nationale Gedenktag Yom Ha-Schoah.

Am zentralen Gedenkort «Station Z» - dort, wo früher die Vernichtungsstätte stand - entzündete der 1933 geborene Kurt Hillmann, der die Gräuel des NS-Regimes überlebte, eine Gedenkfackel. Wie in Israel an dem Gedenktag üblich, ertönte auch am ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen in Oranienburg (Kreis Oberhavel) für zwei Minuten eine Sirene. Die Menschen hielten inne und gedachten der Toten. Kerzen wurden entzündet und Kränze niedergelegt. In diesem Jahr wird besonders an den jüdischen Aufstand gegen die deutschen SS-Truppen im Warschauer Ghetto erinnert, der vor 80 Jahren am 19. April 1943 begann.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) benannte bei der Gedenkveranstaltung die ungeheuerlichen Verbrechen des Nationalsozialismus. «Die Scham werden wir ewig empfinden.» Er sei demütig und dankbar, dass es ihm heute möglich sei, gemeinsam mit Jüdinnen und Juden zu gedenken. Buschmann nahm auch Bezug auf eine Palästinenser-Demonstration in Berlin vor rund zehn Tagen, bei der israelfeindliche und antisemitische Parolen gerufen worden waren. Es könne niemals akzeptiert werden, wenn sich Juden in Deutschland nicht sicher fühlen könnten, sagte der Minister.

Die israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, rief dazu auf, dass Jüdinnen und Juden geeint zusammenstehen. «Der Nationalstaat des jüdischen Volkes ist die Verkörperung der jüdischen Unabhängigkeit. Er ist die Verkörperung unserer Fähigkeit, unser eigenes Schicksal zu bestimmen, ohne uns auf andere zu verlassen», sagte er. Im RBB-Inforadio sagte Prosor zuvor, Antisemitismus müsse tagtäglich durch Bildung begegnet werden. Es sei auch wichtig, junge Menschen dort zu erreichen, wo es zu antisemitischen Vorfällen komme - zum Beispiel auf Sportplätzen, im Internet und in der Schule.

Auch Sachsenhausen steht für das Grauen des Nazi-Regimes. Im ehemaligen Konzentrationslager waren zwischen 1936 und 1945 nach Angaben der dortigen Gedenkstätte mehr als 200.000 Menschen inhaftiert. Zehntausende wurden ermordet, starben an Krankheiten oder verhungerten. Am 23. April wird der 78. Jahrestag der Befreiung der Gefangenen des KZ begangen.

In Deutschland wird seit 1996 der 27. Januar als Holocaust-Gedenktag begangen. An dem Tag im Jahr 1945 hatten sowjetische Truppen die Überlebenden des deutschen Konzentrationslagers Auschwitz im besetzten Polen befreit. Die Nazis hatten dort mehr als eine Million Menschen ermordet.

© dpa
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