Viele Menschen in Brandenburg haben am vermutlich bisher heißesten Tag des Jahres geschwitzt - aber sich auch im Wasser abgekühlt. Bei Nauen im Havelland wurden nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes fast 37 Grad gemessen. In Cottbus und Potsdam sei schon am Nachmittag die 35-Grad-Marke erreicht worden. In der Prignitz im Nordwesten des Landes kühlte es demnach bereits spürbar ab und es gab erste Schauer und auffrischenden Wind. Größere Waldbrände gab es bis zum späten Nachmittag nicht.
«Es hält sich mit Waldbränden sehr in Grenzen», sagte der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes, Raimund Engel. Mehrere Felder hätten aber gebrannt. Ein Feldbrand bei Duben, einem Ortsteil von Luckau (Landkreis Dahme-Spreewald), sei etwa drei Hektar groß. Einen weiteres Feld habe in Plessa im Landkreis Elbe-Elster gebrannt. Dazu kamen ein kleinerer Waldbrand in Pechhütte (Kreis Elbe-Elster) und ein Feldbrand in Nahmitz (Potsdam-Mittelmark). Die Feuerwehr sei stets schnell am Ort gewesen. Er gab zunächst keine Entwarnung: «Solange es nicht flächendeckend geregnet hat, bleibt die Gefahr weiter bestehen.»
Die Waldbrandgefahr hatte am Samstag in fast allen Landkreisen Brandenburgs die höchste Warnstufe erreicht. In Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Prignitz und Uckermark galt die zweithöchste Warnstufe, wie das Umweltministerium im Internet mitteilte. Der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes hatte vor einer immens steigenden Waldbrandgefahr gewarnt. Der Deutsche Wetterdienst geht davon aus, dass sich die Lage am Sonntag in fast allen Landesteilen deutlich entspannen wird.
Brandenburg hat mit ausgedehnten Kiefernwäldern, geringem Niederschlag und leichten Sandböden laut dem Landesbetrieb Forst bundesweit die höchste Waldbrandgefährdung. Das Umweltministerium gibt die Gefahr für einen Waldbrand in fünf Stufen an. Der Deutsche Wetterdienst stellt die Daten bereit. In die Berechnung fließen Lufttemperatur, relative Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit, Niederschlagsrate und Strahlung der Atmosphäre ein. Die meisten Feuer im Wald entstehen nach Angaben von Experten durch menschliches Handeln.
Die Freibäder und Seen in Brandenburg waren gut besucht. «Es war ein sehr hoher Andrang», sagte eine Mitarbeiterin des Seebades Prenzlau (Kreis Uckermark). Schon ab 10.00 Uhr seien viele Gäste ins Bad gekommen. Ab 15.00 Uhr war dort allerdings geschlossen wegen einer Beachparty am Abend.
Auch im Freibad Forst (Lausitz) im Kreis Spree-Neiße war am Samstag viel los. Bis zum Nachmittag seien 1700 Badegäste gekommen, sagte ein Mitarbeiter. Das seien mehr als sonst. «Wir sind zufrieden», sagte er. Das Strandbad Lehnin in Kloster Lehnin (Kreis Potsdam-Mittelmark) sprach von einem erheblichen Andrang an Badegästen. «Definitiv mehr als sonst», sagte ein Sprecher. Einige Gäste seien allerdings zwischenzeitlich auch wieder gegangen, weil es so heiß war.