Herthas Not wird zur Tugend: Der Jugend eine Chance

Das Geld ist bei Hertha BSC knapp und die sportliche Talfahrt lässt sich wohl nicht mehr stoppen. Der Ende Januar schon verkündete Berliner Weg wird zum Notanker. Ein wichtiges Datum ist der 7. Juni.
Benjamin Weber
Benjamin Weber spricht. © Andreas Gora/dpa

Die wirtschaftlichen Nöte zwingen Fußball-Bundesligist Hertha BSC zu einem schnellen Einschlagen des Ende Januar verkündeten Berliner Wegs. «Der Jugend eine Chance, den Weg aufzuzeigen», formulierte Sportdirektor Benjamin Weber nach der fast siebeneinhalb Stunden dauernden Mitgliederversammlung am Sonntagabend das Motto. «Zum Weg gehören zum Teil Jugendspieler, aber auch grundsätzlich wollen wir an der Struktur arbeiten: Herz und Leidenschaft sind mitzubringen», fügte er an.

Angesichts des sich abzeichnenden Abstiegs in die zweite Liga erwartet der 43-Jährige einen größeren Umbruch innerhalb des Kaders. Manche Verträge enden mit Ablauf der Spielzeit, zudem wird es endgültige Abschiede bei den verliehenen Spielern geben. «Und dann sind auch noch Spieler dabei, bei denen wir uns fragen, ob wir sie uns leisten können», sagte Weber.

Denn neben dem sportlichen Misserfolg schlägt sich auch die finanzielle Misswirtschaft der letzten Jahre nieder. Geschäftsführer Tom Herrich hatte bereits das Budget für den Kader der kommenden Spielzeit um 30 Prozent gesenkt, in der zweiten Liga würden laut Herrich weitere 15 Prozent an Kürzungen folgen.

Auf die Frage eines Mitgliedes musste Herrich am Sonntag zwangsläufig einräumen, dass die Lizenz natürlich noch nicht gesichert ist. Das ist aber ohnehin seit einiger Zeit klar. «Bis zum 7.6. um 15.30 Uhr müssen wir die Auflagen erfüllen. Wir sind zuversichtlich, dass wir es schaffen werden», sagte Herrich ohne die von der Deutschen Fußball Liga formulierten Bedingungen für die Spielgenehmigung für die kommende Saison zu benennen.

Der Rückgriff auf talentierte Spieler aus der eigenen und sehr erfolgreichen Akademie avanciert jedenfalls zum notwendigen Mittel zum Zweck. «Der Berliner Weg ist eine Vision nach vorne», sagte Hertha-Präsident Kay Bernstein.

Andreas «Zecke» Neuendorf, Direktor Akademie und Lizenzspielerbereich, forderte auf der Mitgliederversammlung in der Berliner Messehalle 18, fünf der besten Spieler pro Jahr bei den Profis zu integrieren. Und einen reichhaltigen Fundus besitzen die Berliner. Die U19 wurde deutscher Vize-Meister, zudem ist in jeder Jugend-Nationalmannschaft ab der U15 mindestens ein Herthaner vertreten, was einmalig in Deutschland ist. Insgesamt 21 Nachwuchs-Nationalspieler hat der Verein derzeit.

© dpa
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