Nach Monaten der Sanierung eröffnet das bundeseigene Haus der Kulturen der Welt (HKW) unter dem neuen Direktor Bonaventure Soh Bejeng Ndikung am Wochenende mit einem mehrtägigen Fest wieder seine Türen. «Im übertragenen Sinn haben wie das Haus Stein für Stein abgerissen und neu aufgebaut», sagte Ndikung am Donnerstag. Programmatisch umschreibt er die Arbeit mit einer Frage: «Wie können wir zusammen besser sein in dieser Welt?»
Erste Antworten sucht das Eröffnungsprojekt «O Quilombismo», das bis zum 17. September eine Gruppenausstellung, Forschungsprojekte, Workshops, Performances und Publikationen vereinen soll. Der brasilianische Künstler Abdias Nascimento (1914-2011) definierte die von ehemaligen Sklaven gegründeten Quilombos-Siedlungen als Gesellschaften freier Wiedervereinigung, von Solidarität, Zusammenleben und Gemeinschaft.
Im HKW wird dies als «Philosophie des Widerstands, der Beharrlichkeit und der Befreiung durch kollektives Handeln und Freude» definiert. Die mehr als 70 internationalen Gruppen, Künstlerinnen und Künstler haben mit ihren Arbeiten Beispiele dafür zusammengetragen, mit denen Ndikung die komplette frühere Kongresshalle und weite Teile der Außenbereiche bespielen lässt. Vor dem HKW wurde zudem ein offener Architekturpavillon errichtet, in dem internationale Architekten ihre Arbeiten präsentieren sollen.