Hauptsächlich Sachbeschädigung: Mehr Gewalt an Bahnhöfen

An Bahnhöfen in Berlin und Brandenburg gibt es immer mehr Gewaltdelikte. Den Schwerpunkt bilden Sachbeschädigungen, aber auch körperliche Übergriffe nehmen zu.
Bahnstrecke in Brandenburg
Der Regionalzug RE4 der Deutschen Bahn wartet an einem Bahnhof und fährt anschließend in Richtung Jüterbog. © Soeren Stache/dpa/Archivbild

Die Zahl der Gewaltdelikte an Bahnhöfen und Haltepunkten in Brandenburg ist in den vergangenen Jahren gestiegen. So wurden nach Angaben des Brandenburger Polizeipräsidiums im vergangenen Jahr 591 Fälle von körperlicher Gewalt verzeichnet - 100 mehr als 2021 und 52 mehr als im Jahr 2020.

«An Bahnhöfen kommt es dabei hauptsächlich zu Körperverletzungen», erklärt Präsidiumssprecherin Lea Enzenroß. Dies seien mit 53,1 Prozent mehr als die Hälfte der Fälle. Etwa jede dritte dieser Straftaten sei in den vergangenen drei Jahren eine gefährliche und schwere Körperverletzung gewesen. Zudem kommt es der Sprecherin zufolge immer wieder zu Sachbeschädigungen. Davon wurden im vergangenen Jahr fast 2200 Fälle registriert, 79 mehr als im Jahr 2021.

Dass Sachbeschädigungen den Großteil der Delikte ausmachen, bestätigt auch die Deutsche Bahn. «Für Berlin und Brandenburg hatten wir 1362 Deliktfälle im Jahr 2022», sagt Bahnsprecherin Caroline Nöppert. Davon seien rund 87 Prozent Fälle von Sachbeschädigung und rund 9 Prozent Hausrechtsverstöße. 2022 habe es 16 Prozent mehr solcher Straftaten gegeben als noch im Jahr davor. Das Unternehmen unterhält in Berlin und Brandenburg 443 Bahnhöfe und Haltestellen, an denen jährlich 348 Millionen Reisende aus- und umsteigen.

Bundesweit blickt die Bahn mit Sorge auf die steigende Zahl von Übergriffen auf ihr Personal. 3138 Übergriffe habe es vergangenes Jahr gegeben, 21,5 Prozent mehr als noch 2021. Schwere Körperverletzungen seien dabei aber die Ausnahme. Der Großteil der gemeldeten Vorfälle seien sogenannte einfache Körperverletzungen wie Rempeln, Schläge oder Anspucken.

Fast ein Drittel der Körperverletzungen ereigneten sich laut Nöppert bei der Durchsetzung von Corona-Schutzmaßnahmen. «Grundsätzlich verurteilen wir die Angriffe auf Mitarbeitende scharf und verfolgen eine Null-Toleranz-Strategie», betont die Bahnsprecherin. Mitarbeitende seien angehalten, jeden Vorfall zu melden und zur Anzeige zu bringen.

«Dafür wurde eigens eine App entwickelt, die alle Zugbegleiter in Nahverkehrszügen auf ihrem Smartphone haben», sagt Nöppert. Damit sei aber auch die Anzahl der bekannt gewordenen Fälle gestiegen. «Mehr Konflikte und Übergriffe gibt es im öffentlichen Verkehr leider genauso wie bei der Polizei, Feuerwehren und Rettungsdiensten», so die Sprecherin.

Jedes Jahr gibt die Deutsche Bahn nach eigenen Angaben bundesweit über 180 Millionen Euro für die Sicherheit an Bahnhöfen und in Zügen aus. 4300 Sicherheitskräfte der Bahn arbeiten laut Nöppert Hand in Hand mit 5500 Bundespolizisten. Gerade in Ballungsräumen wie Berlin würden die Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich verstärkt. Rund 9000 Videokameras gebe es an den deutschen Bahnhöfen und fast 50.000 Kameras in den Abteilen hätten fast drei Viertel aller Nahverkehrs- und S-Bahnzüge im Blick.

© dpa
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