3000 Postbeschäftigte zum Warnstreik aufgerufen

Zweimal wurde verhandelt, nun reicht es der Gewerkschaft. Auch in Berlin und Brandenburg gibt es Warnstreiks. Briefe und Pakete bleiben liegen.
Eine Beschäftigte der Deutschen Post mit mit einer Fahne der Gewerkschaft Verdi. © Moritz Frankenberg/dpa/Archivbild

Viele Menschen in Berlin und Brandenburg bekommen Briefe und Pakete in den kommenden Tagen erst mal nicht oder mit Verspätung. Denn nach einer erfolglosen zweiten Tarifrunde zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Deutschen Post stehen bundesweit Warnstreiks an. In Berlin und Brandenburg rief Verdi etwa 3000 Beschäftigte in der Brief- und Paketzustellung zu zweitägigen Warnstreiks auf, wie Fachbereichsleiterin Benita Unger am Donnerstag mitteilte.

Los geht es in der Nacht zum Freitag: Dann treten laut Unger rund 500 Tarifbeschäftigte in den vier regionalen Briefverteilzentren der Post in Berlin-Tempelhof, Schönefeld, Stahnsdorf und Hennigsdorf sowie in den Paketzentren Rüdersdorf, Börnicke und Ludwigsfelde in den Ausstand. Pro Nacht würden in den Zentren insgesamt normalerweise mehr als eine Million Paket- und Briefsendungen für die Auslieferung am Folgetag vorbereitet.

Ab Freitagmorgen folgen den Angaben zufolge weitere Beschäftigte in sogenannten Zustellbasen in beiden Ländern. Zu den Standorten lagen am Abend keine Angaben vor.

Die Gewerkschaft fordert in den Verhandlungen für die bundesweit rund 160.000 Beschäftigten der Deutschen Post eine 15-prozentige Lohnerhöhung. Die erste Verhandlungsrunde fand am 6. Januar statt, die zweite am Mittwoch und Donnerstag in Köln.

Der Post-Vorstand hält die Forderung der Gewerkschaft für unrealistisch. Das Unternehmen kündigte an, bei der dritten Verhandlungsrunde am 8. und 9. Februar ein Angebot vorzulegen. Ein weiterer Streitpunkt ist offenbar die Laufzeit des Tarifvertrags. Verdi will einen einjährigen Vertrag, die Post einen deutlichen längeren.

Mit den Arbeitsniederlegungen wollten die Beschäftigten unmissverständlich deutlichmachen, dass sie von ihrem Arbeitgeber einen Reallohnzuwachs sowie die Beteiligung am Unternehmenserfolg erwarteten, sagte Unger. «Außerdem verfügt der überwiegende Anteil der Beschäftigten in den operativen Bereichen der Post AG über relativ niedrige Einkommen und ist somit von Kaufkraftverlust durch die unverändert hohe Inflationsrate besonders stark betroffen.» Für viele gehe es sogar um die Absicherung ihrer finanziellen Existenz.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Fußball news
DFB-Pokal: Was spricht für Leipzig, was für Frankfurt?
Tv & kino
Brad Pitt holt «The Crown»-Star für Rennfahrerfilm an Bord
Kultur
Kiepenheuer & Witsch trennt sich von Till Lindemann
Internet news & surftipps
Wissing: Maßvolle KI-Regulierung muss schnell kommen
People news
«Ziemlich beste Freunde»-Vorbild Pozzo die Borgo ist tot
Das beste netz deutschlands
Viele gefälschte Netflix-Nachrichten im Umlauf
Reise
Dinos und Berühmtheiten: Museumstipps von London bis Lolland
Internet news & surftipps
Kartellamt schaltet sich in Handynetz-Streit ein